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Alt 14.12.2004, 15:45
Gast
 
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Standard Wie verhalte ich mich richtig?

Hallo.

Bei meinem Vati ist letzten Mittwoch nach 3-monatiger Suche BSDK diagnostiziert worden, inoperabel mit Metastasen in der Bauchdecke (oder Bauchfell?). Der Tumor soll außen auf der BSD liegen und diese wie ein Krake umklammern, sowie auch 2 Venen. Er ist 71 Jahre alt, sieht aus wie Anfang 60 und ist soweit noch recht fit, auch wenn er in den letzten Monaten 12 KG verloren hat (Dünn ist er aber noch nicht). Gestern war er dann hier in Berlin bei dem einen, von 2 Spezialisten in Berlin, wie sein Arzt ihm sagte, Hr. Dr. Andreas Grüneisen im Tumorzentrum Berlin-Neukölln. Er sagte meinem Vater, daß nichts mehr zu machen ist und meinte man solle jetzt den Schmerz therapieren und dann in 4 (!) Wochen weitersehen. Chemo noch nicht, um sich nicht die letzte Option auf Verlängerung jetzt schon zu nehmen. Aber kann sich der Krebs dann nicht erst recht völlig ungestört ausbreiten und nach Lust und Laune metastasieren? Das hört sich für mich so an, als wenn er ihn schon abgeschrieben hat. Zu allem Überfluß hab ich auch noch einen Artikel über Grüneisen gelesen, aus denen hervorgeht, daß diesem Oberarzt die Renthabilität des KKH wichtiger ist als die Qualität der Behandlung. Das macht mich natürlich noch skeptischer. Mein Vater ist sehr Beeindruckt von dem Mann und er hat sich scheinbar nach dem Gespräch damit abgefunden, daß er jetzt sterben wird... Zu anderen Spezialisten will er jetzt wohl auch nicht mehr gehen. Ich stehe inzwischen anscheinend als einziger noch da, der das noch nicht so sieht. Meine Mutter meint, dass beide sich sorgen, daß ich mich damit nicht abfinden will. Ich will meinen Vater aber auch nicht bedrängen oder Verunsichern und weiß einfach nicht, wie ich jetzt richtig vorgehen soll. Auf keinen Fall will ich ihn zusätzlich belasten.

Weiß jemand, vielleicht auch von den selbst Betroffenen mit Kindern, wie man sich am besten in dieser Situation verhält?

Vielen Dank im Voraus, falls jemand helfen kann,

Olaf
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