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Alt 31.03.2008, 15:40
Katinka 59 Katinka 59 ist offline
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Standard AW: Wie bemerkt man ein Rezidiv? (Hodgkin)

Liebe Ina, liebe Linnea, liebe Patty,

ich bin nun wieder zu Hause und echt geplättet.
Der Onkologe war ein liebevoller und kompetenter Mann.
Er hat sich den Befund und die Bilder angesehen und dann gesagt, dass für ihn einen neue Lymphomerkrankung am wahrscheinlichsten ist.

Ein Rezidiv nach 28 Jahre wäre ein Novum bzw ein "Wunder", Metastasen vom Melanom ist auszuschließen, da es ein Melanom in situ war und der Schilddrüsenkrebs war auch ein Mikrokarzinom und deshalb Metastasen extrem unwahrscheinlich. Der Tumormarker für die Schilddrüse (sehr aussagefähig) hat sich nicht verändert. Der Tumormarker für das Melanom ist noch nicht vom Labor da gewesen.

Leider liegen die Lymphknoten alle so doof, dass eine richtige OP notwendig wäre.

Deshalb erst einmal eine Punktion (Lymphknoten Leberhilus) am nächsten Dienstag in der nächsten Woche. Ich muss Montag einrücken und am Mittwoch werde ich entlassen.
Es ist eine Punktion mit CT- Unterstützung. Muss man immer so lange warten?
Ich habe gebeten, dass ich schlafen kann während der Untersuchung, denn vor 28 Jahren hatte ich am Hals 2x ein OP am Hals wo mir je ein Knoten entfernt wurde und das nur mit örtlicher Narkose. Wie ich das damals ausgehalten habe, das weiß ich heute nicht mehr. Ich merke, dass ich durch die vielen Diagnosen, OPs usw im letzten Jahr doch sehr zartbeseitet geworden bin. Früher war ich so stark.


Es könnte auch eine Sarkoidose sein, hatte mir der Nuklearmediziner gesagt.
Ich habe das heute zur Sprache gebracht. Er glaubt nicht dran wegen der Verteilung der aktiven Knoten, aber die Punktion soll erstmal böse oder gut herausfinden.
Dann wäre ein Knochenstanze und eine Mediastinoskopie gemacht und dann ein Lymphknoten an der Lunge entfernt.

Mir ging es schon ganz gut in den letzten Tagen. Ich fühlte mich nicht krank und beschlossen nichts Böses zu haben.
Jetzt bin ich wieder in diesem Loch. Ohje.

Aber ich hatte auch noch ein schönes Erlebnis.
Bei meiner ersten Erkrankung wohnte ich noch in Berlin und meine Ärztin war damals an der Charité., hat sich aber nach der Wende niedergelassen.
Meine jetziger Onkologe wollte den Grad meiner Hodgkinerkrankung damals wissen. Ich weiß sie nicht genau 1 oder 2.
Also habe ich mir die Telefonnummer der Ärztin rausgesucht und wollte mich erkundigen, wo ich darüber Unterlagen finden kann.
Die Schwester sagte dann, dass sie Frau Dr. fragen würde, sie könne sich an so etwas gut erinnern(nach 28 Jahren?)
Sie kam mit der Nachricht ans Telefon zurück, dass es Level 2 war. Ich war baff vor Erstaunen.
Wenn ich das Punktionsergebniss habe, werde ich mir einen Termin bei meiner ehemaligen Onkologin holen und eine Zweitmeinung einholen.
Es beruhigt mich ein wenig, dass ich da noch lemenden habe, dem ich vertrauen kann.

Oh Mensch ich mag nicht mehr. Die Frage nach dem "Warum" stelle ich nun nicht mehr. Was sollte ich auch als Antwort erhalten.
Mein Psychologe sagte heute morgen, dass wir nun erstmal auf meine Stabilisierung und Gesundung hin arbeiten müssen, aber dann auch mal schauen werden, was mein Immunsystem immer so schächen lässt.

So Ihr lieben alle hier im Forum. Heute haben so viele einen schweren Tag von Euch. Ein CT, eine Hochdosischemo, ein Venekatheter, ein neuer Abschnitt zu Hause weit weg vom Pa, ein Abschied in Etappen.....
Warum muss uns sowas Schreckliches beschäftigen, obwohl draußen die Sonne scheint und der Frühling zwitschert und die Knospen sprießen.

Ich versteh es nicht.
Auch allen wünsche ich bessere Gedanken, Diagnosen und Aussichten oder eine große Portion Kraft und Geduld um diese Sch....krankheit zu ertragen.

Ich grüße Euch herzlich Katinka
__________________
Von guten Mächten
wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost,
was kommen mag.
Gott ist mit uns
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und ganz gewiss
an jedem neuen Tag.
(D. Bonhoeffer)
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