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Alt 12.05.2016, 00:05
malsomalso68 malsomalso68 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs kein todesurteil....????

Es ist schon ein paar Tage her - aber nachdem ich alle Thread gelesen habe meld ich mich auch noch als Nachzüglerin zum Thema...

Wow - wie gut kann ich das alles wieder spüren- ist noch ganz frisch - dieses Gefühl von Mistrauen und die Angst ums Überleben...vor allem aber die große Angst die wichtigen Entscheidungen auch ja richtig zu treffen - wo doch die Uhr erbarmungslos schnell tickt und einem keine Zeit zum durchschnaufen und abwägen lässt....Und wie soll man seinem GedankenShit in Schach halten wenn der Körper in Angstmodus gegenreagiert aaaarg....
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Heute bin ich einen ganzen Schritt weiter...auf den langen Weg der THERAPIE...sozusagen Halbzeit.
Man muss viel Zeit, Geduld und Zuversicht investieren - und ja - natürlich ist es für die Psyche gut zu sehen wenn durch die Chemo das Mistding Mr.Krebs noch vor der OP schrumpft...nach einer OP kannst halt nur auf die Wirkung vertrauen...

Mein Befund:
( G3 3,7cm, T2 N0 M0 V0 KI67=25 % ER u PR max. und Her2Neu +1 )
Mir (48J) wurde auch chemo angeraten...

4 x EC 3wöchig und 12x Paclitaxel weekly
Vorallem wg. dem KI Faktor und G3
NACH der OP: Mastektomie beider Brüste (links LCIS /rechts DCIS )
Die OP wurde vermutlich deshalb bei mir vorgezogen weil der Tumor schon recht ordentlich groß war...

Die Chemo ist nicht angenehm - ich kann nur für mich sprechen: 1 Woche
geht's mir mies ...2.Woch geht's wieder 3.Woche bin ich wieder im Wohlfühl-Status: normal wie vor Chemo (zwischen den Zyklen sinken meine Leukos/Werte bei 1,3 oder 1,5 - naja aber dann erhält man eine Filgrastim-Spritze 3Tage lang und prophylaktisch Antibiotika 5 Tage damit man sich nix einfängt... ) uuups hatte aber leider letztens doch ne Blasenentzündung und durfte 1 Wo. Vollpension stat.Krankenhausaufenthalt buchen ;-)

Wenn die Psyche mitmacht - steckt man das ganz gut weg...
aber wenn ich in den Angstmodus umswitche dann spüre ich die Nebenwirkungen intensiver - das ist dann echt blöd ...und schwer wieder aus diesem Tief raus zu kommen.

Meine Methode: Aber jetzt bin ich hier - ich lebe jetzt im Hier - jetzt geht's mir gut - ich mache das was ich kann und Spezialisten helfen mir - was in einem Jahr ist....ist jetzt nicht dran!

Ich versuche meinen "NORMAL-ALLTAG" zu leben...das soll nicht verdrängen lauten - sondern vor Diagnose war ich: ICH und die will ich wieder sein und weiterhin sein. Sobald meine Gedanken wieder vorauseilen und über Krankheit nachdenken versuche ich mich auf das jetzt zu konzentrieren / was kann ich jetzt machen oder ich verwöhne mich mit gesundem Essen oder Zusammensein mit lieben Menschen. Mache Wahrnehmungsspaziergang oder Achtsamkeitsübungen bsp. Betrachten eines Gegenstandes oder male Mandala...

Da hilft auch die Onkologin oder Onkologe weiter - nicht scheuen ...reden reden reden....man muss sich neu orientieren - neue Wege beschreiten im ungewissen neuem Terrain...Hilfe annehmen lernen und/oder fünfe grad sein lassen...nicht von Mr.Krebs sein Leben bestimmen lassen!

Ich wünsche Dir Kraft und Mut deinen Weg fortzuführen und das Du wieder Vertrauen in Dich finden kannst - und fühlen kannst wie sich Leben anfühlt - im JETZT und HIER. Es ist nicht einfach - nach so einer Diagnose Vertrauen ins Leben zu haben wo man doch bereits auf der falschen Seite der Statistik geraten ist ABER glaube an Dich und auf das Du noch einige Jahre vor Dich hast...dafür wird alles getan was Möglich ist und das ist eine ganze Menge!!

Dicke Umarmung
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