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Alt 13.05.2015, 09:41
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Muttertag - Freude und Traurigkeit

Hallo,

auch ich kann euch so gut verstehen, mir geht es genau so. Nicht nur am Muttertag, sondern eigentlich fast jeden Tag.
Bei meiner Mama ist es 10 Jahre her, dass sie die Diagnose Brustkrebs bekam. 10 Jahre. Es folgte das ganze Programm. Ich war damals 17. Wollte ausziehen, irgendwie meinen Weg gehen und bin dann geblieben, weil ich nicht weg konnte, bis heute. Wir haben ein sehr enges Verhältnis und ich habe wahnsinnige Angst sie zu verlieren. Und diese Angst begleitet mich seit 10 Jahren. Ich fühle mich so zerissen, weil ich natürlich auch sehr dankbar bin, für die Zeit die wir miteinander haben dürfen, was anderen nicht vergönnt ist, ich will nicht jammern oder undankbar erscheinen aber mich begleiten die Gedanken "war das dass letzte Weihnachten", "wie oft werden wir noch Geburtstage feiern" oder "gemeinsam lachen" so oft. Ganz besonders schlimm ist es vor den Nachsorgeuntersuchungen. Oder wenn Mama was hat. Momentan hustet sie und dann läuft das Kopfkino ununterbrochen. Ende Mai stehen Untersuchungen an, wenn ich daran denke wird mir schlecht. Ich weiss, dass ich wohl mehr Abstand halten sollte und vielleicht noch dankbarer für die Zeit sein sollte, aber zum einen war ich schon immer sehr sensibel und mache mir Gedanken über alles mögliche und zum anderen ist meine Mutter halt wirklich der wichtigste Mensch in meinem Leben.
Ich habe oft Angst, diese Gedanken und Ängste auszusprechen, aufzuschreiben, weil ich weiß, dass andere sich diese Zeit, trotz dieser Ängste, sehnlichst wünschen würden und ich bin auch unendlich dankbar und weiss unser Glück zu schätzen. Das weiss ich wirklich. Es ist nur manchmal einfach nicht so leicht, diese Gedanken zu verdrängen. Und manchmal habe ich das Bedürfnis darüber zu sprechen und verstanden zu werden.

Ylva
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