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Alt 27.09.2011, 08:38
Hilde 63 Hilde 63 ist offline
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Standard AW: Diagnose Analkarzinom

Hallo ihr zwei beiden,
Meli, ach wie ist das ist schön für euch!!!! Unbeschwert für ein paar Stunden. Ich hoffe du kannst den Effekt lange halten.
Klar war ich schon im Wald, hab momentan sehr viel zu denken (nicht nur wegen der Krankheit, sondern wegen dem was jetzt so als Folgeerscheinung kommt) - und da bin ich gern zwischen hohen Tannen.
Ich hab mir auch mal überlegt, wie es wäre wenn ich nur Strand hätte - so wie Yves. Ob ich da im Kreis um den einzigen Baum laufen würde??? Meist weiß man erst was man hatte, wenn es weg ist- Egal ob das Besitz, Freunde, Mann oder sonstwas ist. Also bin ich froh dass ich Wald habe, aber trotzdem---- so ein bißchen Sand zwischen.....
Yves, vieles war bei uns leider genauso. Meine Sohn, (einer war da grad wegen Ausbildung nur noch am WE da) hat echt alles gegeben. Daher hätte er mir auch niemals verziehen, wenn ich nicht ehrlich gewesen wäre.
Er will auch heut noch alles genau wissen. Die Diagnose Rezidiv hat ihn, glaub ich, am meisten getroffen.Aber auch da geht immer wieder irgendwo eine Tür auf. Und da sind wir schon bei "Wenn es nicht wirkt". Ich hatte ein unheimliche Wut auf dei ganze Medizin. Klar hat man mir vorher die Wahrscheinlichkeit der Wirkung genannt, aber ich war sicher das es hilft. Aber es geht immer weiter.Ich hatte sofort Termine zur weiteren Behandlung, da kam ich nicht zum Denken. Ich bin an tolle Ärzte geraten, die sich wirklich um mich bemüht haben.Denken wäre nicht gut gewesen. Das kommt jetzt. Meinen Mann hab ich nie zum Fahren oder Begleiten haben wollen, ich hatte Angst um IHN. Total paradox - ist aber so. Ich war bei uns der Motor und es lief. Mein Mann tut was er soll, das macht er gut, aber er mußte dann allein mit den anderen klar kommen. das war nicht gut. Auch Mann muß in irgendeiner Form erst begreifen lernen, was da los ist. Das mit dem Bier ist ja hoffentlich in Maßen zu verstehen. Mein Mann hatte während meiner Chemo jeden Abend sein Fläschchen getrunken - fast schon demonstrativ. Und ich glaub, das war sein Ringen nach " einfach das alte Leben leben". Ich fand das nicht toll, hätte aber auch nicht gewollt, dass er mit mir Tee trinkt. Bei mir ist nichts mehr wie es war, aber ich weiß auch nicht wie es sein wird. Der Kontakt zu deiner Mutter ist schön, aber sie muß sicher auch mächtig damit kämpfen. Welche Mutter will schon hören, dass ihr Kind krank ist. Ich hab meiner Mutter auch alles erzählt - hab mich getraut. Obwohl sie seit ein paar Jahren wegen der Demenz nicht mehr weiß wer ich bin, war sie das reine Entsetzen.
So jetzt nur noch 8 Tage für dich. Drück - Knuddel - Kopf hoch - Ohren steif -
Liebe Grüße
Hilde
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