Thema: Hilflos...
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 11.07.2007, 08:34
Seelenlos Seelenlos ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.07.2007
Beiträge: 6
Standard AW: Hilflos...

Ich danke sehr für eure Antworten! Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt.

Meiner Mutter geht es ziemlich schlecht. Seit Sonntag hat sich ihr Zustand drastisch verschlechtert. Sie bekommt nun Morphium gespritzt, ohne das ist sie unruhig, zuckt mit dem Bein und wirft die Hand in die Luft. Die rechte Seite ist voll mit Wasser. Sprechen kann sie nicht, sie ist wie in einem schläfrigen Zustand. Manchmal macht sie die Augen auf, aber wir haben das Gefühl, dass sie uns nicht sieht. Auf Berührungen reagiert sie. Am Sonntag war es sehr kritisch, sie wäre fast an Atemnot gestorben, hätte man ihr nicht rechtzeitig Sauerstoff gegeben. Ihre Atmung geht schleppend, mit 28 sekunden Aussetzern. Nahrung bekommt sie nicht, nur einen Tropf Flüssigkeit. Ihr Mund ist ganz trocken, weshalb wir ihre Lippen immer befeuchten müssen. Es ist so schrecklich. Die ganze Magengegend ist entzündet, der Krebs schreitet weiter vor und die Nieren drohen zu versagen. Zudem soll sie eine Blutvergiftung haben... Der Stent musste gewechselt werden, ich weiß gar nicht wie die Ärzte das geschafft haben. Ich bin fast jede Nacht dort, halte ihre Hand, beruhige sie, wenn sie unruhig wird und sage ihr, dass ich da bin und sie sich keine Sorgen machen muss. Gerade bin ich vom Krankenhaus zurückgekommen. War 14 Stunden mit wenig Schlaf die Nacht über dort. Den Tropf hat man nun abgenommen, da sich immer mehr Wasser sammelt und die Nieren das nicht verarbeiten können. Urin kommt nur tröpfchenweise und ist dunkelbraun. Die Zehen sind bei ihr ganz kalt und stellenweise sogar blauangelaufen. Alles Zeichen. Es ist nur noch ein Warten auf die Erlösung. Das es soooo schnell geht, hätte ich niemals gedacht. Einerseits ist man auch irgendwie froh, dass sie sich nicht monatelang quälen muss.... Wir fragen uns alle, warum das plötzlich von heute auf morgen kam. War die Chemo schuld daran, dass es ihr zwei Tage danach total schlecht ging? Wir hätten die Chemo nicht annehmen sollen, denn was bringt sie schon außer eine Lebensverlängerung von 1-2 Monaten, wenn die Nebenwirkungen einen so sehr dahinraffen.
Ich wünsche mir, dass ich ein Übermensch wäre, damit ich keinen Schlaf brauche und immer bei ihr bin. Denn es wäre schlimm für mich, wenn sie stirbt, und ich bin in diesem Moment nicht bei ihr. Es kann jeden Augenblick passieren. Ich hasse diesen Krebs, ich hasse diese Krankheit!!!
Mit Zitat antworten