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Alt 03.11.2005, 17:03
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Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen


Mein Vater war immer ein richtiger Traummann! Er stand immer in sämtlichen Lebenslagen zu wirklich jeder Tages- und Nachtzeit mit Ratschlägen, Tipps und Tricks zur Seite. Er war immer sehr unternehmungslustig und absolut für jeden Quatsch zu haben. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er jemals jemanden im Stich gelassen hat. In meinen 32 Lebensjahren war er mir nicht nur ein treusorgender Vater, sondern auch stets ein guter Freund und Ratgeber in sämtlichen Lebenslagen. Er war einfach alles - der Fels in der Brandung! Um so schwieriger ist nun auch sein Verlust für mich (und natürlich auch für meine Mutter und meine drei Geschwister!).

Könnte ich die Zeit zurückdrehen, dann würde ich es tun und dann hätte ich ihn eher und öfter mal zum Arzt geschickt! Da er nie krank war oder Beschwerden hatte, ging er auch nie zum Arzt. Auch nicht für irgendwelche Kontroll- oder Vorsorgeuntersuchungen. Daher wurde bei ihm der Magenkrebs auch erst im Endstadium diagnostiziert. Als leider schon Metastasen vorhanden waren und somit keine Heilungschancen mehr bestanden. Das war im Juni 2005! Vier Monate später - am 06.10.2005 - ist er leider friedlich für immer eingeschlafen. Ich habe ihn fast täglich besucht und ihn in seinen letzten Stunden begleitet. Obwohl ich ihn gehen lassen habe, wünsche ich ihn mir sehnlichst zurück. Nichts ist mehr so wie es vorher war. Im Elternhaus ist es nun richtig still geworden. Alles ist so anders. Egal wo man hinschaut springen einem zig schöne Erinnerungen entgegen, die nun so schmerzhaft sind. Man weiß genau, dass diese Erinnerungen der Vergangenheit angehören und die Zukunft nun ganz anders wird. Manchmal fühle ich mich richtig leer.

Ich hätte nie gedacht, dass der Verlust eines geliebten Menschen so schmerzhaft sein kann. Obwohl ich weiß, dass ihm viel Leid erspart geblieben ist, bin ich so unendlich traurig und wütend darüber, dass er so früh gehen musste. Schließlich war er doch erst 63 und wollte nun seinen wohlverdienten Ruhestand genießen. Das Leben ist nicht fair. Hinzu kommt, dass er nie meine zukünftigen Kinder kennenlernen wird, aber vielleicht schaut er von "Oben" (oder wo er nun auch sein mag) mal runter und guckt nach dem Rechten. Vielleicht gibt er uns auch mal ein Zeichen, dass alles ok ist?!

Papa - ich liebe dich und werde dich ewig in meinem Herzen behalten. Außerdem bin ich sehr stolz auf dich, wie tapfer du die letzten 4 Monate mit all den Qualen der OPs, Chemos etc. durchgestanden hast. Du wirst immer mein Held sein!

Dein Engelchen - Sandra
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