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Alt 25.06.2007, 20:35
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: AHB oder nicht bei Brustkrebs?

Hallo Engel,

ich hab im Forum "Nachsorge und Rehabilitation" unter dem Beitrag "Nutzen von Reha" ein paar Erfahrungen von mir aufgeschrieben und nachher auch einiges darüber nachgedacht. Mir hat die AHB nicht so gutgetan (hab Eierstockkrebs und nicht Brust, denke aber das ist egal). Ich bin da aber wohl in der Minderheit?

Was kann man von einer Reha erwarten?

Ein Sportprogramm und Physiotherapeuten.
Ich denke, hierauf könnte sich das mit den "schwierigeren Fällen" beziehen. Wenn du körperlich eingeschränkt bist und z.B. irgendwas nicht gut bewegen kannst, so kannst du vermutlich in der Reha einige Hilfestellungen bekommen, die passenden Gymnastikübungen. Und auch Therapeuten, die ganz direkt und konkret unterstützen können. In so einem Fall würde selbst ich ( nach meinen Erfahrungen) AHB empfehlen.

Tapetenwechsel:
Dann sagen viele Leute, dass es für sie angenehm ist, dass sie einfach mal rauskommen. Das hab ich so nicht empfunden. Hintergrund ist vermutlich: Ich lebe allein und habe genug Ruhe und nichts und niemanden was mich besonders nervt. Da war es in der AHB deutlich unentspannter, als bei mir zu Hause... Das scheinen aber die meisten anders zu empfinden. Tapetenwechsel kann natürlich dennoch hilfreich sein, wenn einem danach ist.


gute Pflege?
Ich denke, hier hängt viel von den eigenen Ansprüchen und Erfahrungen ab. Und ein bisschen vom Glück, mit welchen Leuten du in der Klinik zu tun hast. Wenn du dich während der Chemo gut selbst pflegen und verwöhnen konntest, so kann das durchaus sein, dass die Reha dir vergleichsweise schlecht vorkommt. So war es zumindest bei mir. Das Essen hatte deutlich schlechtere Qualität als was ich von zu Hause gewöhnt war. Es gab keine Kühlschränke. Ich konnte nicht, wenn mir danach war, frischgepressten Obstsaft trinken oder überhaupt Obst essen, wann immer es mir passte. Das ist halt Leben ohne eigenen Haushalt... Und die Betreuung war auch nicht wirklich einfühlsam. Bei mir hatte ich ein bisschen den Eindruck, dass ich nicht deprimiert genug wirkte, für meine durchaus nicht so tolle Prognose oder die hinter mir liegende Behandlung als nicht quälend genug empfunden habe und dann hat man mich darauf erstmal hinreichend oft hingewiesen.
Aber auf jeden Fall ist das so, dass du drei Wochen nicht kochen und nicht einkaufen musst. Wenn das Tätigkeiten sind, die dich nerven, wirst du dich in der AHB möglicherweise wohler fühlen als ich. Mir gutes hochwertiges Essen zu kaufen und zu kochen war während der Chemo (zumindest in den Zeiten in denen ich gut essen konnte) ein Teil meines "persönlichen Aufpäppelprogramms".


Anregungen:
In den Reha-kliniken gibt es Vorträge (fand ich uninteressant, weil für mich nicht neu). Es gab ein bisschen Kreativprogramm (kann glaub ich nett sein) oder Meditation. Wenn man sich vorher im Leben mit solchen Dingen nie beschäftigt hat und das immer schon mal wollte, dann kann man da glaub ich gute Anregungen mitnehmen.


Leute mit ähnlichen Erfahrungen?
Auf jeden Fall viele Krebskranke. Bei Brustkrebst wirst du auch sicher einige Frauen mit der gleichen Erkrankung finden. Ich hab aber dennoch nicht viele ähnliche Erfahrungen gefunden. Denke, es hatte ein bisschen damit zu tun, dass ich eben etwas jung bin für die Krankheit und die meisten in der Klinik waren eher über 55. Da ist man an ganz anderer Stelle in der Lebensplanung.

Vielleicht hätte ich auch einfach die Erwartung, dass ich da ein "bisschen verhätschelt und gepflegt" werde, nicht haben sollen Wer niedrige Erwartungen hat, kann nicht enttäuscht werden Ich denke, es ist wohl in der Tat viel eine Frage des Anspruchs...

Vielleicht hast du doch konkrete Erwartungen oder auch Ängste, was die AHB machen könnte. Schreib die doch einfach mal hier rein und vielleicht bekommst du dann ein Feedback zu den Punkten, die dich mehr interessieren.
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