Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 04.02.2013, 17:05
eileenchen eileenchen ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.02.2013
Beiträge: 5
Standard In jeder Sekunde fehlt sie mir...

Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll. Schon länger wollte ich mich hier anmelden, habe es letztendlich aber doch nicht getan. Nun habe ich heute mal wieder einen besonders schlimmen Tag und werde es versuchen und einfach drauf los schreiben...

Meine Mutter starb am 16. November 2012 an Brustkrebs. Sie war 50 Jahre alt.
2009 bekam sie die Diagnose und eigentlich sah alles gut aus. Anfang Oktober bekam sie dann die Diagnose, dass sie unheilbar krank sei. Metastasen im Bauchraum. 6 Wochen später starb sie. Ich will hier auch gar nicht groß über die Krankengeschichte reden. Ich denke, das ist nebensächlich. Ihr Tod kam plötzlich und überraschend.
Ich habe weder Vater, noch Geschwister und habe mit meinen 20 Jahren auch noch mit meiner Mama zusammen gewohnt. In diesen schlimmen 6 Wochen ist eine gute Freundin meiner Mutter zu uns gezogen und wir haben sie zu Hause gepflegt. Allerdings habe ich auf ihren WUnsch hin bei Bekannten gewohnt und bin so gut wie jeden tag her gefahren... Es war eine unglaublich schwere Zeit und zu diesem frühen Zeitpunkt haben wir noch nicht damit gerechnet sie zu verlieren. Ich weiß noch, dass ich am Tag vor ihrem Tod bei ihr war und sie zum Abschied sagte: Bis morgen. Das waren ihren letzten Worte... Es gab soi vieles über das wir noch nicht gesprochen hatten. So viele ungesagte Dinge.
Sie fehlt mir so sehr. in jeder Sekunde. WIr wollten noch so viel zusammen unternehmen. Ich habe Schuldgefühle, weil ich nicht so oft Zeit für sie hatte. Oft wollte sie etwas mit mir unternehmen, doch ich war meistens beschäftigt. Ich hätte mehr Zeit mit ihr verbringen müssen und ihr öfter sagen müssen, wie sehr ich sie liebe, was für eine wunderbare Mutter sie für mich war. Meine Mama war so eine starke Frau. Sie hat mich ganz allein aufgezogen und immer alles geschafft, was sie wollte. Sie war so voller Lebensfreude und Zuversicht. Selbst in ihren letzten Wochen. Ich kenne keinen Menschen, der so war wie sie. Für jeden hatte sie ein freundliches Wort übrig und war immer für einen da. Sie fehlt mir so sehr. Ständig, rund um die Uhr. SIe wollte immer nur das Beste für mich, doch wie soll ich mein Leben ohne sie bewältigen? Wir hatten doch nur 20 gemeinsame Jahre. Uns steht so viel mehr Zeit zu. Sie sollte doch dabei sein, wenn ich heirate und meine Kinder bekomme. Sie hat sich immer so darauf gefreut Großmutter zu werden und nun ist sie nicht mehr da, um es mitzuerleben. Ich denke schon, dass sie auf einer anderen Ebene existiert. oft hilft mir der Gedanke auch, aber oft auch nicht. Manchmal fühle ich mich so einsam ohne sie. Ich habe kaum noch Familie, hier bei mir nur noch meine Großeltern und sonst noch Onkel,Tante und eine andere Oma, die entfernter wohnen und zu denen relativ wenig Kontakt besteht. Ich weiß, dass ich nicht alleine bin. ich bin in unserer Wohnung geblieben und mein Freund ist zu mir gezogen. Im Moment renovieren wir alles. Wir haben auch beschlossen unsere Familie etwas zu vergrößern, so dass ein Hund im März bei uns einziehen wird. ich versuche also weiter zu machen und es zu schaffen. Ich gehe seit Anfang des Jahres auch wieder in die Universität und habe angefnagen zu trainieren (Ich bin Hochleistungssportlerin.). Aber der Alltag ohne Mama ist so schwer. Nach ihrem Tod habe ich alles in die Hand genommen. ich habe viele Leute informiert, die Beerdigung organisiert und und und Nun muss ich mein Leben allein meistern. Mein Freund ist mir zwar eine große STütze, doch ich wünsche mir ihren Rat, ihre Nähe, ihr Lachen,...
Manche Tage kann ich inzwischen auch fast leben, doch an Tagen wie diesem ist es so unerträglich schwer. Mein Freund musste für 2 Wochen beruflich weg und ich fühle mich so einsam. Nun habe ich letzte Woche auch noch erfahren, dass mein Opa wahrscheinlich etwas mit dem Herzen hat. ich will ja auch nicht ständig traurig und verzweifelt sein. ich will nicht ständig weinen. Meine Mama hat mir immer das beste gewünscht und war stets so stolz, egal, was ich getan habe. Ich möchte mein Leben so führen, dass sie stolz auf mich ist. Ich möchte nicht an diese shclimmen WOchen denken müssen, in denen ich dabei zusehen musste, wie meine starke, vitale Mama immer dünner wurde und nicht mehr ohne Hilfe aufstehen konnte. DIese Bilder sollen nicht die schönen Erinnerungen verdecken... Es ist einfach so unfair. ich hatte doch nur meine Mama und die wurde mir genommen...
Ich kann es bis heute noch nicht ganz glauben, dass sie fort ist. In bestimmten Situationen denke ich noch immer: das muss ich Mama erzählen oder mal gucken, was Mama dazu sagt und fast im selben Moment fällt mir ein, dass ich sie nicht mehr fragen kann... Besonders schwer war es und ist es immer noch ihre Sachen zu sortieren.
Ich weiß gar nicht, welches Ziel mein Beitrag haben soll. Ich denke, ich wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben. Ich denke, es tut gut mit Leuten zu sprechen, die auch jemanden verloren haben.
Ich hoffe, dass einige von euch mir antworten...

Liebe Grüße,
Eileen

Geändert von eileenchen (04.02.2013 um 17:12 Uhr)
Mit Zitat antworten