Lieber Manuel,
es tut mir sehr leid, dass du deine Ma Lungenkrebs hat. Wie du an meiner Signatur sehen kannst, hat meine Ma auch Lungenkrebs, nicht kleinzellig, Adenokarzinom, im Stadium 4. (Die Diagnose traf uns Mitte November wie ein Schlag mit der Keule).
Mir ging es genauso wie dir und ich war tief verzweifelt. Jetzt habe ich aber wieder Hoffnungen bekommen und zwar aus mehreren Gründen:
Zum einen habe ich einige PNs von Menschen erhalten, die Angehörige haben, deren Mütter oder Väter ebenfalls in diesem Stadium sind, und die bereits seit 1-2 Jahren gut leben.
Zum anderen schlägt die Chemo bei meiner Ma wirklich gut an! Bereits nach der ersten Chemogabe wurde der Tumor kleiner und nun nach der zweiten hieß es sogar "deutlich" kleiner. Der Pleuraerguss ist sogar auf dem Röntgenbild nicht mehr nachweisbar.
Deshalb habe ich wieder Hoffnung geschöpft. Und wenn die Statisitk sagt, ihre 5-Jahres-Lebenserwartung läge bei 1% dann sage ich: "reicht doch!" Ein Prozent ist für mich okay, solange sie dazu gehört!
Eine befreundete Ärztin sagte zu mir, ich solle mich von den Statistiken nicht verrückt machen lassen. Es sei alles Durchschnittswerte. Und durchschnittlich ist meine Ma wahrlich nicht
Gebe bitte die Hoffnung nicht auf! Ich finde es toll, dass deine Mutter kämpfen will. Meine Ma tut das auch und ich bin überzeugt, dass diese Grundeinstellung sehr helfen kann, dass eine Medikamentierung gut anschlägt.
Aber es ist auch klar, dass sie erst einmal diesen Schock verarbeiten muss und es wird immer Phasen der Angst und Mutlosigkeit geben.
Ich glaube, wir als Angehörige können uns nicht mal im geringsten vorstellen, wie viel Kraft es kosten muss, trotz der Diagnose nicht aufzugeben.
Wir können nur versuchen, sie bestmöglich dabei zu unterstützen und ich wünsche dir viel Kraft, Mut und Hoffnung dafür!