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Alt 16.11.2016, 01:56
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
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Standard AW: NHL soeben erfahren

Hallo Sascha2710,

als ich Dein Thema anfänglich las, dachte ich mir schon:
Ist ja auf einmal "richtig Leben in der Bude hier".

Bis ich bemerkte, daß die "Datum-Angaben" der Beiträge "überholt" sind.
Nicht aber deren Inhalte.

Zitat:
es ist nun über ein Jahr her, seitdem ich die Diagnose bekam. Und was soll ich sagen...es geht mir wirklich gut.
Einerseits gesundheitlich aber insbesondere psychisch habe ich das ganze doch erstaunlich gut und auch schnell weggesteckt.
Das freut mich sehr für Dich.

Danke Dir, daß Du uns davon berichtest; denn ich denke, daß dies für alle Lymphomiker erfreulich und ermutigend ist.

Erlaub mir bitte, daß ich Dich "überholt" (von ganz am Anfang) zitiere, weil ich genau das für wichtig halte:
Zitat:
Ich bin quasi ein todgeweihter.
Es ist eigentlich kompletter Quatsch, das so zu sehen:
Mit Sicherheit Todgeweihte gab es an sich nur im alten Rom bei Gladiatoren-Kämpfen.
Die zur "Volksbelustigung" veranstaltet wurden, wobei völlig klar war, daß einer der beiden Kämpfer (der Unterlegene) den Kampf nicht überlebt.
Selbst wenn er den Kampf, wenn auch mit Blessuren überlebt hatte, wurde er (durch das Daumensenken des Imperators) umgebracht.
Abgestochen wie eine Sau.

Bei der Diagnose von Lymphomikern sieht das jedoch ganz anders aus:
Vorausgesetzt, jemand ist einigermaßen gesund, ist i.d.R. relativ klar, wer im Kampf der "Todgeweihte" ist.
Nämlich der Krebs.
Unbenommen:
Auch in diesem Kampf braucht man Glück, um ihn überleben zu können.
Hat man ihn aber überlebt, wenn auch mit Blessuren (Neben- und Nachwirkungen), kann man weiterleben.

Alle, die diesen Kampf überlebt haben, wissen, wie "stark" das Kampfmittel Therapie (AK + Chemo) wirksam sein kann, um den Gegner (Krebs) "niedermachen" zu können.
Unbenommen:
Keiner von uns weiß so genau, ob der Krebs "ein für allemal" plattgemacht wurde.
Damit müssen wir leben (können) - das ist richtig.

Sollte uns aber nicht sonderlich schwerfallen.
Weil wir längst wissen, daß für den Fall der Fälle (Rückfall) noch ganz andere "Kampfmittel" zur Verfügung stehen.

Zitat:
Ich lebe mittlerweile sehr gut mit der Diagnose und paradoxerweise hat sie mein Leben sogar zum positiven beeinflusst.
Lebe ich doch nun wesentlich bewusster bzw intensiver und nehme viele Dinge nun einfach anders wahr.
Schwer zu erklären,aber irgendwie bin ich aufgerüttelt worden.

Ich versuche mir und meinem Körper öfter mal was gutes zu tun und versuche jedenfalls mich gesünder zu ernähren.
Ich lasse zwar weder currywurst,burger oder döner weg aber ich esse halt viel mehr Gemüse und Obst und versuche antikarzogene Lebensmittel täglich in meinen Speiseplan einzubauen.

Zusätzlich nehm ich hochdosiertes Kurkuma, Natron um meinen Körper basisch zu halten,CBD Öl und Schwarzkümmelöl und täglich einen liter Ingwerwasser.
Denke, es ist völlig egal, was nun jemand tut, so lange es dazu dienen kann, daß er sich insgesamt (mental + körperlich) wieder "fit" macht.
Für den Fall der Fälle.
Hat nichts mit Angst zu tun, sondern mit realistischer Einschätzung.

Zitat:
Wie gesagt...ich geb mir Mühe,aber genauso gern und oft sündige ich auch ;- ...)
Bist nicht der Einzige, der das so hält.
Mach weiter so, wenn es Dir gut tut.
Und laß bitte mal wieder von Dir hören.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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