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Alt 02.11.2023, 14:20
Interstellar Interstellar ist offline
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Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Hallo zusammen!

Ich bin neu hier, sowohl mit der Diagnose als auch im Forum. Ich bin ein wenig verunsichert, weil der letzte Eintrag hier von 2021 ist. Ich hoffe, es gibt noch ein paar Betroffene, die sich mit mir austauschen möchten.

Ich habe mich direkt hier in der „fortgeschrittenen Abteilung“ gemeldet, denn auch wenn ich erst im Juni von meiner Erkrankung erfahren habe, wurde ich schon gleich zum Palliativfall.
Ach ja, ich bin 57 Jahre alt, verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder.

Nachdem ich an meiner Brust eine Verhärtung spürte, wurde ich wenige Tage später damit konfrontiert, dass ich mit einem inflammatorischen Mammakkarzinom eine der aggressivsten Arten von Brustkrebs habe. Es ging alles so rasend schnell. Gestern war alles noch ganz normal und heute bin ich plötzlich krebskrank im fortgeschrittenen Stadium. Wir kommen kaum hinterher mit all den Terminen und Untersuchungen und der Krebs ist allgegenwärtig.

Mein Tumor war bereits 3,5cm groß, so ziemlich alle Lymphknoten waren befallen und mein rechter Oberarm schon ziemlich von einer Metastase „angefressen“. Etwa ein Drittel des Knochens war schon betroffen und im Befund des Radiologen stand was von Mottenfraß.
Während der Strahlentherapie gab der Knochen dann auf und es kam spontan zu einer Fraktur mitten durch die Metastase. Es war natürlich nicht damit zu rechnen, dass das von alleine wieder zusammenwächst und so wurde der nach Beendigung der Strahlentherapie operativ gerichtet und mittels einer Platte stabilisiert.
Ich hatte Glück und der Traumatologe, der der Bruch versorgte, hat es geschafft, die Metastase zu entfernen. Ob er es geschafft hat alles zu finden, wird sich beim nächsten CT herausstellen, das morgen stattfindet.

Meine Therapie besteht aus Letrozol, Kisqali und Denosumab. Wenn sich bis zum nächsten Frühjahr keine neue Metastase gebildet hat, soll auch noch die Brust amputiert werden. Andernfalls würde das wenig Sinn machen, sagten sie.
Ich bin mir nicht sicher, was davon ich mir wünschen soll.
Sie sagten auch, ich könne damit rechnen, noch etwa 10 bis 15 Jahre zu leben.
Da malt man sich natürlich die heftigsten Dinge aus und ich habe mir schon das nächstgelegene Hospiz angeschaut.

Ich weiß natürlich, dass das Hospiz noch lange warten kann. Irgendwie ist mir aber immer bewusst, dass meine Tage gezählt sind und dass beim Arzt die nächsten unangenehmen Prozeduren auf mich warten.
Ich habe das Vertrauen in meinen Körper verloren.
Ich war auch vorher schon ziemlich krank und eingeschränkt und jetzt auch noch das…

Wird das irgendwann besser? Gibt es Strategien, wie man damit umgehen kann? Oder lässt man die Sache einfach laufen, weil es ja eh weitergeht, so oder so…

Ich wünsche euch viel Kraft und einen wunderschönen Tag
Interstellar
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