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Alt 06.06.2011, 20:09
fuzzi fuzzi ist offline
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Standard AW: Multiples Myelom

Hallo! Mein Vater wurde 61. Also er kam am 24.12. auf die Intensivstation weil seine Nieren am Versagen waren. Wir dachten er kriegt halt eine Dialyse und das wars dann eben aber er bekam auch Atemnot und musste dort in Tiefschlaf versetzt werden. Dort lag er dann fast 3 Wochen im Tiefschlaf. Zwei, drei mal war er richtig wach er konnte sehen und war so wie früher nur sprechen konnte er nicht weil er einen Lungeninfekt hatte und sich Schleim angesammelt hatte musste er einen Schlauch im Hals haben. Er konnte sich gut bewegen und auch nicken, husten, den Kopf drehen und lächeln. Da dachten wir es geht aufwärts. Leider ein Irrtum.
Als dann die Ärzte sagten, dass sie nichts mehr tun konnten (sie hatten sich echt bemüht und es waren eine Menge Ärzte beteiligt) da haben sie ihm das Sterben leicht gemacht. Sie haben ihn sanft entschlafen lassen und es hat einen Tag gedauert. Er hatte keine Schmerzen - dank der Schmerzmittel.
Bevor es ihm so schlecht ging hatte er Probleme beim Einschlafen, dann war ihm dauernd heiß und kalt - das hat sich minütlich geändert. Er ist am Liebsten im Sitzen eingeschlafen und ihm hat es gut getan wenn man die Stellen die weh getan haben gewärmt hat. Ich hab ihm eine Heizdecke und einen Nierenwärmer gekauft und das hat ihm gut getan. Er hatte Rückenschmerzen. Sein Bauch ist sehr angeschwollen und seine Füße und Beine auch (Wasseransammlungen). All das kam von der Chemo und von den ganzen Tabletten die er einnehmen musste.
Man kann echt nicht sagen wie lange man mit der Krankheit leben kann. Als ich mit meinem Vater mal mit war auf der Ambulanz wo er seine Chemo bekommen hat da war zufällig im Wartezimmer ein Mann der Auch Mulitples Myelom hatte. Er lebt mit der Diagnose schon 5 Jahre lang und er hat einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht. Ich glaube, dass mein Vater auch lange diesen Krebs in sich hatte aber als man den entdeckt hatte war es schon zu spät. Ich hoffe bei dir ist es früh genug und ich hoffe du verträgst die Chemo gut.
Ich finde es gut wenn du mit deiner Familie über deine Gefühle sprichst. Während der schlimmen Zeit waren wir alle so auf positives Denken eingestellt, dass wir bzw. ich den Gedanken nicht zulassen konnte, dass mein Vater ev. nicht mehr lange bei uns ist. Ich war so darauf fixiert, dass ich meinen Vater nichts von meiner Angst um ihn spüren hab lassen. Ich dachte ich belaste ihn wenn ich wie eine Verrückte vor ihn losheule - einmal habe ich in seiner Anwesenheit geheult aber sonst heimlich. Ich wollte stark sein für ihn. Aber jetzt bereue ich es dass wir nicht über den Tod gesprochen haben und über das was danach sein wird.
Wie gehts dir im Moment so? Kriegst du schon Chemo? Wie ist man bei dir auf die Erkrankung gekommen.
LG
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