Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 28.01.2016, 13:12
zarah zarah ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.05.2011
Beiträge: 34
Standard AW: Und doch gewonnen!

Hallo Renee!

Erstmal Glückwunsch zur erfolgreichen OP!

Vielleicht können Dir / euch noch ein paar Infos nützlich sein:

Die Sache mit der veränderten Geschmackswahrnehmung nach kombinierter Bestrahlung/Chemo ist vorübergehend. Wobei es wohl unterschiedlich lange dauern kann, bis sich der Geschmackssinn normalisiert. Aber es besteht eine sehr gute Chance, dass schon nach wenigen Wochen leckere Sachen auch wieder lecker schmecken.

Staging-Angaben, wie man sie z.B. von Brustkrebs kennt (also die TNM-Angaben), werden bei Krebs im Kopf-Hals-Bereich seitens der Ärzte oft nicht verwendet. Die Krebsart wurde garantiert bestimmt, und das kann eine wichtige Information sein, wenn man mehr über die Prognose bzw. über evt. erforderliche Kontroll- und Nachsorgetermine wissen möchte. Es ist aber natürlich das gute Recht deiner Schwester, das eben gerade nicht wissen zu wollen.

Habt ihr beide ein gutes Verhältnis zueinander? Wenn ja, dann könntet ihr vielleicht darüber nachdenken, ob sie Dir eine Vollmacht gibt, von den Ärzten weitere Informationen zu erfragen. Das kann allerdings eine große Verantwortung sein: Wenn man auf diesem Weg als Angehöriger gute Nachrichten erfährt, dann ist alles ganz einfach. Die gibt man natürlich (und gerne) recht bald an den Betroffenen weiter. Aber wenn man evt. mal was Besorgniserregendes oder Unklares erfährt, was macht man dann? "Einfach" komplett verschweigen geht eigentlich nicht, das hält man als Angehöriger nicht durch, und es würde auch das Verhältnis zueinander belasten. Letzlich läuft so ein Arrangement meiner Erfahrung nach darauf hinaus, dass man wesentliche Infos (auch negative) doch weitergibt. Aber man hat, wenn man das als Angehöriger nervlich durchhält, die Möglichkeit, Informationen vorzusortieren und sie erst dann weiterzugeben, wenn es dafür einen halbwegs günstigen Zeitpunkt gibt. Idealerweise natürlich erst dann, wenn der Betroffene selbst danach fragt.

Wie kommst du ansonsten darauf, dass deine Schwester nun tablettenabhängig wäre? Wenn sie nach so einer Behandlung/Belastung einige Zeit lang Schmerzmittel und evt. auch Beruhigungsmittel oder Antidepressiva nimmt, dann würde ich das als völlig normal und sinnvoll ansehen. Gewöhnlich kann man sich aber auch darauf verlassen, dass die Ärzte Medikamente, die abhängig machen könnten, ziemlich gut im Blick haben.

Alles Gute euch beiden!
Mit Zitat antworten