AW: will mich vorstellen
Liebe Renate,
ich habe auch zugelegt und find es inzwischen auch nicht mehr lustig. Vor allem, weil ich es immer wieder von Außenstehenden gesagt bekomme.
Aber ich denke auch, es ist das kleinere Übel. Wir leben! (Noch!)
Ich habe ebenfalls viele positive Dinge aus der Krankheit gewonnen. Alles Dinge, die ich ohne Diagnose niemals erlebt hätte. Manchmal ärgere ich mich immer noch über sogenannte "Dumme Sprüche", vor allem, wenn man doch der Meinung ist, ich müsste inzwischen wieder so funktionieren wie vorher. Tu ich aber nicht!
Und das verstehen viele Mitmenschen nicht.
Ich habe ein Helfersyndrom (gehabt); das habe ich abgelegt (oder versuche es) wie einen alten Mantel. Weg damit... jetzt endlich nehme ich mir Zeit für mich selbst. Und diese Zeit ist mir wichtig, wichtiger als irgendwelche Hilferufe von nebenan. ;-)
Die Angst, ja die ist präsent, sie wird uns ja auch immer begleiten. Mal mehr, mal weniger. Ich arbeite daran, dass "weniger" mir "mehr" gut tut. ;-)
Meine bekloppte absolute Schlaflosigkeit seit der ersten Chemo geht mir allerdings ganz gewaltig auf den Keks. Bei mir wirkt nichts mehr, außer Vollnarkose vielleicht. ;-)
Schlaf ist für mich zum absoluten Luxus geworden und wenn ich mal 3 Stunden ohne Aufwachen geschafft habe, ist der Tag schon gerettet.
Aber egal, ich bin ja zur Zeit noch berentet. Niemand treibt mich mehr, niemand kontrolliert mich, niemand macht mir Vorschriften.
Also warte ich, bis mein Gehirn signalisiert: jetzt darfst du schlafen. ;-)
Heute nacht warte ich allerdings noch darauf. ;-)
Liebe Grüße
die schlaflose Norma mit schlafendem Mann und schlafender Tochter nebenan
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