Einzelnen Beitrag anzeigen
  #23  
Alt 21.06.2017, 21:08
granuaile granuaile ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.12.2013
Beiträge: 23
Standard AW: Mein Mann hat V.a. Liposarkom im Oberschenkel

Ich weiß, mein letzter Beitrag ist jetzt unfassbare 3 Jahre her, aber ich mag es nicht, wenn Threads im Nichts enden und niemand weiß, wie die ganze Misere ausgegangen ist.
Heute hab ich den Thread zufällig wiederentdeckt, leider auch entdeckt, dass "Ufer-der-Nacht" noch geschrieben hat.....ich habe leider lange nicht mehr hier hereingeschaut...es tut mir leid, dass ich dir nicht mehr geantwortet habe und ich hoffe, es geht dir gut und du bist nicht mehr hier, weil dich das Thema nicht betrifft.

Leider ist die Misere bei uns nicht gut ausgegangen. Mein Mann starb am 31. Juli 2016, am zweiten Tag der Sommerferien, was bedeutet, dass ich nicht einmal mehr jede Menge Zeit für ihn nutzen konnte...

Es gibt so gut wie keine Komplikation, die er im Laufe der 3 Krankheitsjahre ausgelassen hat und die Bilder verfolgen mich natürlich noch immer. An Ostern 2016 war er plötzlich nachts querschnittsgelähmt im Bett gelegen, was eine absolute Horrorsituation gewesen ist und wurde von unserer Ortsfeuerwehr die Treppe herunter zum Sanka getragen. Es war eine Metastase in der Wirbelsäule, die auch sofort herausoperiert wurde, aber bald darauf munter weiterwuchs. Das Seltsame, was ich bis heute nicht verstehe, war, dass es eine Melanom- Metastase war, obwohl mein Mann ja eigentlich ein Sarkom (war es das überhaupt??) und nirgends ein Melanom hatte.

Ab da ging auf jeden Fall alles nur noch bergab: Immuntherapie, die dann abgebrochen wurde wegen Melanom- Metastasen in der Lunge, eine davon kindskopfgroß, und in der Leber. Sie haben ihm noch eine Chemo angeboten, die eine minimale Chance auf eine minimale Lebensverlängerung geboten hätte. Er hat abgelehnt. Danach Pflegebett zuhause, ein letzter Ausflug mit Sauerstoffgerät zu seinen Kumpels, nach dem ich ihn kaum mehr ins Bett bekommen habe, Luftnot und Panikattacken, erst Morphinspritzen und Tavor, dann Morphinpumpe.

Sein Tod bei uns zuhause war dann trotz allem sehr friedlich, verlief vergleichsweise "komplikations- und schmerzlos". Mein Kater half ihm anscheinend über die Brücke, denn er sprang zum ersten Mal seit Monaten auf sein Bett....und danach hatte er ihn "mitgenommen"...genauso sah es aus, denn ein paar Sekunden später atmete mein Mann nicht mehr. Und danach läuteten die Kirchenglocken. Hinterher rannte mein Kater spielend und fröhlich herum, wie wenn da jemand wäre, der mit ihm wieder spielen kann...

Unserer Tochter und mir geht es relativ gut, zwischendurch, so wie zur Zeit, holt es mich natürlich immer wieder ein...aber ich sage mir: Er würde nicht wollen, dass wir ein restliches Leben voller Trauer leben. Drum wird bei uns trotzdem viel gelacht und gelebt. Und immer wieder sich an den "Papa" erinnert. Ich versuche, alles aufzuschreiben, was mir so einfällt, wenn ich an ihn denke, damit Töchterchen es später nachlesen kann. Und ansonsten versuchen wir, alles so zu machen, dass er stolz auf uns sein kann.

Liebe Grüße an alle Mitglieder hier und nur das Beste, granuaile
Mit Zitat antworten