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Alt 24.06.2003, 20:54
Gast
 
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Standard Wie gehts weiter?

Hallo Dagi,
ich kann mit dir mitfühlen. Mein Vater ( Glio4 seit Jan/2001) meint auch immer, er kann noch viel und fällt. Oder schneidet sich den Finger fast ab beim Brotschneiden...ich könnte stundenlang aufzählen. Für meine Mutter heißt das, das sie nicht mehr in Ruhe auf die Toilette kann, nicht schlafen wenn sie müde ist,...sie muß immer aufmerksam und wachsam sein.
In dieser Situation sind die pflegenden Angehörigen fast schlimmer dran. Wie du schon schreibst:gefangen!Man hat keinen Freiraum für eigene Bedürfnisse.
Deshalb ist es ganz wichtig, wenn man Kinder und gute Freunde hat, die dann mal beaufsichtigen können.
Denn es muß ja eingekauft werden ( mein Vater sitzt im Rollstuhl, deshalb ist es mit ihm nicht so einfach möglich), Bankgänge, eigene Arzttermine, von Frisör etc. gar nicht zu sprechen.Wichtig ist auch, das die Nachbarn Bescheid wissen, denn diese können dann schnell beim Aufrichten helfen.Meine Mutter hat es schon 2x nicht alleine geschafft, da mein Vater wegen halbseitenlähmung in dem Bein kein Gefühl hat und nicht "mithilft".
Wir haben auch die Erfahrung gemacht, das man die Freunde auch ansprechen muß. Wenn diese sich mal nicht melden, ist es auch oft Unsicherheit und nicht gleich Desinteresse.
Ich wünsche dir noch eine kraftvolle Zeit und viel Verständnis für die neue Situation.
Auch wir mußten erst einmal lernen, das mein Vater manche Dinge nicht extra macht, sondern auf seine Wesensveränderung zurückzuführen ist.
Ich wollte mit diesem Eintarg nicht jammern, aber es tut immer gut zu hören, das es anderen auch so ergeht und man nicht so alleine dasteht mit seinen Problemen.
Gruß
Berta