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Alt 10.03.2004, 08:14
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Standard Gestern waren wir bei der Onkologin

Hallo ihr Lieben,
da melde ich mich wieder ! Danke erstmal an alle in meinem anderen Thread für die vielen Wünsche und Antworten, wow war echt richtig gerührt, hier merkt man das man nicht alleine ist und das ist gut so.

Also mein Dad und ich waren gestern bei der Onkologin und ersteinmal die gute Nachricht, mein Dad macht die Chemotherapie ! Und das ohne mein Zutun*grins*, er hatte sich schon am Sonntag bevor ich gekommen bin dazu entschlossen, sein Motto: jetzt ist er schon so weit gekommen jetzt muß er auch noch das andere machen*sehr vernünftig die Einstellung, so kann man sich in einen Menschen täuschen, aber er hat wohl begriffen das es mehr ist als eine harmlose Erkältung*.

So jetzt zu der schlechten(?) Nachricht:

Die Onkologin hat uns eröffnet das der Krebs nicht mehr heilbar ist*war mir aber ehrlich gesagt schon vorher klar, dafür hat er es einfach zu weit hinausgezögert*.

Das wichtigste hat sie gemeint ist jetzt die Lebermetastasen in den Griff zu bekommen weil die bedrohen das Leben so hat sie sich ausgedrückt die Strahlentherapie für den Resttumor im Darm sollte man erstmal hinten anstellen, kann man später immer noch machen, man wird auf jedenfall den Tumor im Darm im Auge behalten um rechtzeitig einzugreifen falls er wieder vorhat zu wachsen, man konnte ja nicht mehr alles entfernen ,da er einfach zu groß war.

Wenn die Chemo gut ansprechen sollte und die Lebermetastasen kleiner geworden sind kann man evt. eine Resektion in Betracht ziehen, momentan noch nicht da sie auf der Leber verstreut sind, scheinbar hat der Darmtumor gleich zu Anfang auf die Leber gestreut.

Er bekommt jetzt ersteinmal einen zwei Monatszyklus Chemo ambulant, das heißt er muß alle zwei Wochen für drei Tage jeden Tag in die Klinik kommen, am 1. Tag läuft die Chemo ca. 5-6 Stunden und dann bekommt er auch noch eine 24 Stunden Chemo für zuhause mit( wird alles in der Klinik angelegt und er muß zuhause nicht`s machen) und 2. und 3. Tag jeweils für ca. 1 Stunde.
Er bekommt am Freitag einen Port gelegt.

Die größte Nebenwirkung hat die Onkologin gemeint wäre das er Durchfall bekommen könnte und vielleicht die Schleimhäute angegriffen werden und die Haare etwas dünner werden würden. Aber die Chemo wäre eigentlich gut verträglich, na ja jeder Mensch ist anders, auf jedenfall kann mein Vater Autofahren, ob das dann auch so ist werden wir ja sehen.

Die Ärztin hat halt noch gemeint man müsse schauen das man die Krankheit erstmal in Schach hält sie sagte sowas von Monate stabil halten oder sogar Jahre.

Auf jedenfall hat sie meinen Vater getröstet in dem sie sagte man kann Ihnen wenigstens was anbieten, und das soll er positiv sehen.

Tja kann man auf der einen Seite positiv sehen, aber auf der anderen Seite bin ich natürlich total verzweifelt, wenn ich mir ausmale das er nur noch ein paar Monate hätte ?????? Ich hoffe natürlich inständig das es Jahre werden in dem er noch gut zu leben hat.

Auf jedenfall geht es im vorest mal gut und daran ziehe ich mich hoch, und wieder habe ich niemanden in meiner Familie mit denen ich reden kann ich fühle mich so alleine, den meinen Vater und seine Schwester kann ich ja mit meinen Ängsten und Nöten nicht belästigen und meine Mutter auch nicht, mein Freund kann mir auch nur bedingt Trost spenden.

Ich weiß eine genaue Prognose kann niemand stellen, auch die Ärzte nicht, aber wer hier hat auch bei einer Darmop nicht alles entfernt werden können und Lebermetastasen und lebt trotzdem schon seit Jahren damit ?????

Ich sitze wieder vor dem Computer und weine mir die Augen aus dem Kopf, den im Beruf muß ich funktionieren, wenn mein Freund da ist muß ich einigermaßen funktionieren, bei meiner Familie muß ich sowieso funktionieren, es ist so schwer, gestern bin ich ein paarmal während meiner Arbeit auf`s Kloh gegangen und habe nur geweint.

Liebe Grüße

Petra
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