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Alt 11.08.2012, 22:48
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Auf der Suche ...

Liebe Sandra, guten Abend,

so viele der Dinge, die Du über Deinen Zustand erzählst kommen mir so vertraut vor: ich habe ähnliches erlebt und gefühlt nach meiner grosssen OP!
Diese Kraftlosigkeit hatte ich auch. Es wurde und wurde nicht besser. Die gesamte Chemo-Zeit über hatte ich eine Haushaltshilfe, täglich, weil ich es nicht schaffte, den Haushalt zu versorgen.
Es wurde erst ganz ganz langsam besser. ABER das tröstliche: es wurde dann auch noch mal richtig besser. Dazu musst Du Geduld haben. Die Chemo schlaucht Deinen Körper immens. Erst danach fängt die wirkliche Genesung an.

Das tägliche Laufen ist wichtig. Der Krebs haßt nämlich Sauerstoff. Je mehr Du Dein Blut mit Sauerstoff anreicherst, desto schwerer hat er es.
Es gibt ein ganz tolles Heftchen über Onko-Walking, das fand ich serh gut. Ich habe dann auch mit Walking angefangen.

Schlecht werden beim stehen - das kenne ich zur Genüge. Wird sicher nach der Chemo besser.
Wichtig ist eine gute AHB. Ich habe meine auf eigenem Wunsch an der Ostsee gemacht, das war Balsam für die Seele (und Sauerstoff-Schock für den Krebs

Vielleicht sind auch Deine Blutwerte schlecht, frag mal den Onkologen. Wenn bei der OP viel Blutverlust war, braucht der Hb Wert lange, bis er sich erholt. Evtl. kann man mit KOnserve oder Medis nachhelfen (habe ich auch gemacht).

Seelische Achterbahn-Fahrt: Die Krebsdiagnose löst Todesängste bei uns aus. Manchmal löst das eine Depression aus oder verschiebt den gesamten Hormonhaushalt, der für die Psyche zuständig ist. Nicht zu unterschätzen, pass auf, dass Du bald da raus findest. Es gibt gute Medikamente, die Dir helfen, deine Seele zu stabilisieren. Frag mal Deinen Onko-Arzt danach.

Es ist wichtig, dass Du Dich selbst und alle Hinweise Deines Körpers jetzt sehr sehr ernst nimmst.
Hör in Dich hinein, nimm Dich wichtig, stell Dich selbst ins zentrum, sei egoistisch und sorge mit Nachdruck dafür, dass es Dir gut geht.


Such nach Hilfe, nerv die Ärzte, fordere Unterstützung ein. Wann immer Du wach genug dafür bist. mach Dir eine Liste, was Du erreichen willst und arbeite sie ab!

Noch eine recht wichtige Frage: bekommst Du eigentlich Avastin? Bist Du nicht in der First-line-Behandlung?

Ich schicke Dir ein grosses Kraft-Paket
Birgit