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Alt 30.03.2013, 14:51
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Miri, hallo Tine!

Ja Miri, das ist wirklich schade, dass wir so weit auseinander wohnen. Ich bin ein Mensch der unheimlich gerne philosophiert und wenn dann noch Wein mit dabei ist dann bin ich kaum mehr zu stoppen!
Deine Einstellung zum Thema Tod ist ganz sicher nicht kindisch. Es wäre auch für mich die am meisten logische Theorie. Ich war zwar in Physik auch nie prächtig unterwegs aber wenn ich mich an die Physikstunden erinnere dann denke ich auch dass Energie nicht verloren gehen kann.
Heute beim Spazierengehen musste ich an dich denken! Ich bin mit Gina dahinspaziert und auf einmal sah ich ganz nach eine hellgraue Taube auf der Straße sitzen. Zuerst dachte ich sie wäre verletzt weil sie nicht wirklich davonflog aber dann ist sie losgezogen. Das war Papa wieder! So oft habe ich vor Papas Tod noch nie Tauben gesehen (außer vor unserem Haus an Papas Vogelhäuschen, die hat er ja immer verjagt), aber nie auf offener Straße.

Es ist schön, dass du jetzt wieder lachen kannst und auch wieder glücklich sein kannst. Du hast eine Tochter und damit auch Verantwortung für dein Leben und für das deiner Tochter und dein Papa will ganz sicher (genauso wie meiner auch) dass du und deine Mama wieder Glück und Freude erfährt!
Ich denke nicht, dass unsere Liebsten wollen dass wir traurig sind. Ich selbst habe manchmal ein schlechtes GEwissen wenn ich lache oder wenn ich etwas genieße und denke mir dass es noch zu früh ist und ich das noch gar nicht darf. Aber dann denke ich an Papas Einstellung zum Leben und was er mir für mein Leben alles mitgegeben hat und dann erinnere ich mich daran dass Papa auch ein lebenslustiger Mensch war und viel gelacht hat.

Diese kleine "Sinnkrise" kenne ich auch! Ich glaube ich befinde mich gerade darin. Man möchte vieles verändern, ist mit manchem doch nicht so zufrieden wie man bisher gedacht hat und möchte sich weiterentwickeln. Ich sehe Papas Krankheit und auch seinen Tod schon als etwas dass mich, wenn man darin etwas positiv sehen kann, innerlich bereichert und mich etwas fürs Leben lehren soll. Wenn ich nichts daraus lerne, dann wars für gar nichts gut! ICh will schon die Einstellung daraus ziehen dass man alles im Leben als Geschenk ansehen muss und alles genießen soll. Es ist nichts selbstverständlich und es kann viel zu schnell vorbei sein!
Ich denke bei diesen Veränderungen geht es gar nicht mal so sehr darum sich im Job zu verändern oder eine Beziehung zu beenden. Für diese Dinge, sogern ich mir manches wünsche bin ich dann doch auch zu feig und zu wenig spontan. Und das Leben hat meist sowieso andere Gesetze als wir uns das vorstellen. ICh brauche meine Rituale und meine gewohnte Umgebung!
Man sollte bewusst leben und das versuche ich zu tun. Ich hoffe dass ich nicht bald wieder in das alte SChema zurückfalle!
Ich wünsche mir auch und (versuche) auch daran zu glauben dass mich mein Papa, wenn es bei mir mal so weit ist, abholt und ich ihn wiedersehe!

Liebe Tine, danke für den Tipp! Ich werd mir das Buch besorgen, der Titel hört sich schon so interessant an!

Ich wünsch euch allen einen schönen Ostersonntag morgen auch wenn das Wetter nicht so mitspielt! Vergesst die Zeitverschiebung nicht!
Liebe Grüße
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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