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Alt 12.01.2016, 19:56
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KesGa KesGa ist offline
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Registriert seit: 13.10.2013
Ort: Feldberger Seenlandschaft
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

das hast du so gut beschrieben...wäre aber ungerecht für all die Menschen,die von Geburt an Pessimisten sind und nun ,sagen wir mal,irgendeinen Krebs bekommen.
Ich weiss z.B.von meiner Mutter,dass ich schon von klein auf ein fröhliches Kind war,ich sterbe bestimmt auch mit positiven Gedanken,nämlich mit denen,dass es irgendwo anders weiter geht.
Einmal waren jemand und ich am Strand und die eine Hälfte d.Himmels war grau und ein Stückchen weiter setzte sich der blaue Himmel durch.Ich sagte:"Schau mal,es wird schönes Wetter"Der Jemand sagte:"Und da drüben zieht es sich zu"Ich war aber überzeugt,dass der blaue Himmel gewinnt.So war es auch.Und so gehe ich durchs Leben.
Dabei verliere ich jedoch nicht aus dem Auge,dass ich in 6 Monaten vielleicht sterben kann.Da frage man mich mal,was bei mir das Zünglein an der Waage ist,keine Ahnung,denn ich bin trotzdem gut im verdrängen.
Da ich Rentnerin bin,hätte ich viel Zeit für Schönes,einiges habe ich mir erfüllt...aber immer waren meine Tiere der Grund dafür.Ich bin von Berlin aufs Land gezogen,das ist sehr schön.
Genau wie dir mal ein Onkologe das gesagt hat,was du schreibst,hat mir mal jemand gesagt,dass Natur besser wäre für Krebskranke,weil viel unnötiger Stress wegfällt.
Der Stress,den finde ich ein Problem.Man kann sich selbst so viel Stress machen,angefange damit,was man für eine Einstellung zu sich selbst hat.
Und wie immer bei mirurch meine Tiere bin ich nicht so doll auf mich selbst bezogen,das würde mich fertig machen,ich würde wahrscheinlich nur ständig denken,dass ich Krebs habe...aber die Tiere kommen eben an erster Stelle.
Da ich keine Kinder habe...
und ich bin auch nicht immer i.d.Stimmung,etwas schönes zu tun,was ich durch die Krankheit bekommen habe,ist eine gewisse Unkonzentriertheit,komisch,oder?
Vorher konnte ich mich in ein Buch versenken,heute kann ich das nicht mehr,das wäre etwas Schönes,aber es geht einfach nicht mehr.
Vielleicht würde es mir gelingen,wenn ich 1 Buch ü.d.Leben nach dem Tod in die Finger kriege,aber das will ich nun auch nicht gerade.
Ich musste darüber lachen,wie du beschriebst,wie man nun positiv denkt.Stimmt genau.MANChmalhabe ich genau SO gedacht,wie du es beschreibst.
Ich habe eines konsequent getan,mich von Menschen getrennt,die mich runterziehen,also die jammern,nicht mal ü.Krankheit,sondern generell:über alles mögliche oder die in Selbstmitleid aufblühen.
Aber ansonsten bin ich kontaktscheuer geworden und das hat auch m.d.Krankheit zu tun.
So unverfängliche Reisen mit oberflächlichen Kontakten mache ich manchmal,demnächst wieder a.d.Ostsee,aber tiefere Kontakte scheue ich,daher ist für mich z.B.das forum hier wichtig.
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ED :9/2013 Pankreaskopfkarzinom
Whipple OP:April 2014
Chemo:Juni2014
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