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Alt 18.05.2006, 15:54
Beateulrike Beateulrike ist offline
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Standard AW: ... und jetzt gehen die Haare aus

Liebe Ina,

wie gut ich Dich verstehen kann!

Die Haare sind das erste, was einen vor der Chemo abschreckt...und die Stunden rund um das große Haaropfer sind auch nicht die gemütlichsten. Aber sei versichert: es geht schnell und man verliert innerhalb weniger Stunden das Zugehörigkeitsgefühl zu seinem alten Image: vielleicht ist dies der Moment, in dem man sich selbst - und der Umwelt - zum ersten Mal eingesteht: ich bin krank.

Ich erinnere mich noch genau, wie ich spürte, dass dieser "Tand" nicht mehr mir gehört; die Haare sind ja kurz vorm Ausfall auch extrem strohig (kein Nachfetten mehr).

ABER: es ist wirklich wahr, dass dieses Unwetter vorbei geht: mir wuchsen die ersten "Schwarzwurzeln" 6 Wochen nach der letzten Chemo (6XFEC) und heute, 5 Monate danach, habe ich wüste Krausen, 5cm lang und schwer zu bändigen, weil ich früher überschulterlanges Haar hatte.

Ich war nie stark genug, meinen Glühbirnenschädel herzuzeigen, bin immer mit Perücke bzw. Kopftuch herumgerannt, auch weil mir kalt war!

Probiere, Dir so was wie einen Stundenfresser zu zeichnen, ein countdown bis die Haare wieder spriessen, bei manchen beginnen sie auch schon früher, aber 5-6 Wochen ist ein guter Schnitt: übrigens: die Haare an den Beinen und unter den Achseln sind viel weniger geworden, ein echter Vorteil!

Mir hat mein Chirurg damals gesagt: Augen zu und durch. Was ich auch gemacht habe. Aber jeder in diesem Forum weiß, dass das viel leichter gesagt als getan ist.

Hier verstehen Dich ALLE!

Eine herzliche Umarmung aus Norditalien!
Beate
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