Hallo Mama,
ich weiß das ich mich wiederhole, aber ich kann Dir nur sagen es wird nicht besser!! Klar, es gibt Momente, da ist man ganz gut abgelenkt. Das hält aber nicht lange an. Papa war heute hier, ich glaube ihm geht es genauso. Heute hat er mit euren Bekannnten gesprochen. Denen hast Du wohl vor kurzem gesagt, das du nicht gehen kannst weil ich so krank bin und Dich brauche.
Ja, natürlich brauche ich Dich, aber ich wollte Dir auf gar keinen Fall das Leben noch schwerer machen. Du hast also doch gemerkt, das ich ganz und gar nicht mit Deiner Krankheit und dem ständigen auf und ab klar komme. Es hat mit das Herz zerrissen, Dich leiden zu sehen. Jedesmal nach den ganzen Chemos hatte ich panische Angst vor der nächsten Untersuchung-wie hoch ist der Tumormarker jetzt usw. Du warst immer so optimistisch. Ich bewundere Dich für Deine Stärke und Deinen Kampfgeist. Du hast nie aufgegeben. Mama, ich wollte Dir alles nicht noch schwerer machen, ich liebe Dich doch so sehr. Es tut mir leid. Aber in der ganzen Zeit ist auch so viel passiert, das kann fast gar nicht spurlos an einem vorbeigehen. Ich bete, das wir uns irgendwann wieder sehen. Die Sehnsucht nach Dir ist so groß, das es schon weh tut.
Gute Nacht meine liebe Mama.
Deine Heike
