Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 17.07.2003, 22:13
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gemeinsame/einsame Wege bei Krankheit

Hallo Shalom,
ich möchte auch dir ganz herzlich für Deine lieben Zeilen danken. Es ist gut zu wissen, dass es doch noch Menschen gibt, die mich gut verstehen. Ja, die Erinnerungen sind das schönste was wir von unseren Lieben haben und die kann uns keiner nehmen. Ich fahre oft zum Grab meines Mannes, es ist nicht weit, ich kann auch mit dem Fahrrad hinfahren. Denn wenn ich in den Nachbarort zum einkaufen fahre, ist der kürzeste Weg durch den Kirchweg am Friedhof vorbei. Ich halte jedesmal an und gehe kurz zum Grab, auch wenn ich nur die Blumen in der Vase ordne oder eine Blüte, die vielleicht abgefallen ist aufhebe oder aber auch nur einfach sage, "Hallo Ulli, wollte nur mal nach Die sehen". Danach geht es mir immer etwas besser und es kommt eine innere Ruhe und Zufriedenheit auf.
Mein Mann wußte, dass er mit dieser Krankheit nicht alt wird und wenn ich ihn dann gefragt habe, was wird dann aus mir, wenn Du nicht mehr da bist, dann sagte er immer: Du schaffst das schon, du mußt doch dann für unsere Tochter alles erhalten, wofür wir beide bisher gearbeitet haben. du weisst doch, jeder Tag ist für mich ein Kampf, ich werde es versuchen, aber ich kann diesen Kampf gegen diese Krankheit nicht gewinnen, aber Du wirst es schaffen, du wirst das Leben auch ohne meine Hilfe meistern, denn ich bin immer bei Dir, in all Deinen Gedanken und bei all Deinen Taten. Im Moment fällt es mir noch sehr schwer, dass alles zu glauben, doch ich möchte meinen Mann nicht enttäuschen und bemühe mich, alles in seinem Sinne weiterzuführen.
Ich wünsche Dir auch weiterhin alles, alles Gute, Gesundheit und Zufriedenheit.
viele liebe Grüße von Inge
Mit Zitat antworten