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Alt 07.12.2009, 22:45
hasevomland hasevomland ist offline
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Frage Verdacht auf Schlaganfall wurde zum Glioblastom

Hallo zusammen,

ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich ohne mich mit anderen Betroffenen austauschen zu können mit der Diagnosestellung bei meiner Mutter zurecht komme.

Bei ihr wurde vor ungefähr 6 Wochen die Diagnose eines Glioblastoms (WHO °IV) diagnostiziert, bestätigt durch eine Biopsie vor 2 1/2 Wochen. Sie ist schon seit Anfang Oktober in der Klinik, da zuerst der Verdacht auf einen Schlaganfall bestand. Die Lysetherapie schlug damals sehr gut an, sie kam in die Reha und wir dachten alles kommt wieder in Ordnung. Dort hatte sie nach ein paar Tagen wieder das selbe "Ereignis" (nicht ansprechbar, keine Reaktion auf Fragen oder Anweisungen, völlig neben sich, sprachlos) wie bei ihrer ersten KH-Einlieferung. Die Ärzte waren sich trotz CT und MRT schon beim ersten Mal nicht wirklich sicher, ob es ein Schlaganfall war oder etwas anderes, da aber die Lyse-Therapie so gut angeschlagen hatte hat man nicht weitergeforscht, ob Schlaganfall oder nicht......Beim zweiten "Ereignis" kam sie nicht mehr auf die Stroke Unit, sondern in die normale neurologische Abteilung. Dort blieb sie dann und bekommt im Moment Bestrahlung und Chemotherapie.

Ich bin so hoffnungslos und mir gar nicht sicher, ob man sie wirklich durch diese Bestrahlungs- und Chemomühle durchschleusen soll oder ob man sie besser nach Hause nimmt und ihr so gut es geht noch eine schöne Zeit bereitet. Ich empfinde jeden Tag, den sie in der Klinik ist als einen verlorenen Tag für sie.

Sie hat in den vergangenen Wochen sehr abgebaut. Hat große Schwierigkeiten Sätze zu bilden und versteht einen auch nicht immer, bzw. sie versteht etwas anderes. Bis vor kurzem konnte sie noch alleine gehen, leider ist das seit einer guten Woche nicht mehr möglich und so geht jeden Tag ein kleines vertrautes Stück von meiner Mom, die ich so viele Jahre kenne.

Der Ausnahmezustand in dem sich die restliche Familie befand hat sich ein wenig normalisiert. Jeder ist bemüht sich mit dieser hässlichen Situation irgendwie zu arrangieren. Alle ziehen an einem Strang und es ist schönes Zusammengehörigkeitsgefühl, was aber an dem ganzen Mist nichts ändert.

Diese Woche geht es mir relativ gut, alles scheint für den Moment geregelt. Die Brückenschwestern sind mobilisiert, das Hospiz ist informiert, eine Pflegerin für 4 Stunden am Tag bereit.Wir möchten sie so lange es geht noch zu Hause pflegen, aber man erreicht sehr schnell seine Grenzen. Das habe ich bemerkt, als meine Mutter zwischen Neurologie und Radioonkologie mal für eine knappe Woche zu Hause war.

Die wichtigste Frage, die mich im Moment umtreibt ist, ob die Chemo und Bestrahlungsstrapazen es wirklich wert sind. Sind ein paar weitere Tage zu Hause nicht mehr wert, so lange es ihr noch einigermaßen geht.......

Ich weiß, dass mir die Entscheidung niemand abnehmen kann, aber es tat mir gut, es mal zu "Papier" zu bringen.

Ich danke für Eure Zeit, die Ihr Euch für das Lesen genommen habt.

Gabi
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