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Alt 18.07.2008, 10:58
monih48 monih48 ist offline
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Registriert seit: 01.02.2007
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Standard AW: Meine Geschichte und viele offene Fragen

Meine Lieben alle, l
liebe Birgit, Leena, Julia, Uschi, Jimbo, Daniela....

werde mich nun wohl für längere Zeit nicht mehr melden. Was in und nach München passiert ist, habe ich ja geschrieben. Ich habe mich eigentlich seitdem von Tag zu Tag daheim etwas schlechter gefühlt, auch wenn ich dachte, dass es doch besser werden müsste. Heute Morgen musste ich sogar das erste Mal husten und hatte einen starken Druck in der Lunge. Auch meine Beine machen irgendwie dauernd schlapp und fühlen sich komisch an. Also, ich habe gemerkt, dass da etwas nicht stimmt, habe trotzdem versucht, mich immer wieder aufzubauen, aber wenn man keine Befunde etc. hat, weiß man ja gar nicht, wogegen man sich überhaupt wehren soll.

Heute Morgen bekam ich schon um 8 Uhr einen Anruf aus der Schlossbergklinik in Oberstaufen, dass man mich dort vermisse. Man hat inzwischen die Münchner Befunde, die zunächst mal besagen, dass ich dringend eine Nachbestrahlung brauche und ab August jeden Tag zur Bestrahlung in die Klinik nach Kempten fahren oder gleich dort bleiben könnte. Das will ich natürlich wegen Chico ganz und gar nicht. Da fahre ich doch lieber jeden Tag dahin.

Aber damit war das heute noch nicht genug. Ich hatte mir, um zu erfahren, wie meine AKTUELLEN Werte sind, von meiner HÄ am Mittwoch Blut abnehmen lassen und nun das Ergebnis: CEA VOR der OP: 122,3, NACH der OP 503 !!!!!!!
Meine Thrombowerte, die immer so zwischen 350 und 500 lagen, weil ich ja keine Milz mehr habe und vor den OPs (Metastase und später die dicke Kanüle) keine Aspirin protect 100 Tbl. nehmen durfte, liegen mittlerweile bei 979 und eine Thrombose droht!
Und das alles, weil sich eine junge Narkoseärztin bei einer Routinedrainage der Lunge verstochen hatte und in meinem Kopf nur noch ein einziges Chaos herrschte, weil ich ja gar nicht mehr wusste, was in meinem Körper nun vor sich ging.

Nun weiß ich jedenfalls Bescheid. Die Nachbestrahlung soll ich unbedingt machen, sagen alle Onkologen und auch meine HÄ. Werde ich auch, weil ich ja kein Rezidiv im Kopf bekommen möchte.
Über alles andere soll ich mir zur Zeit keine Gedanken machen. Es käme öfter mal vor, dass nach einer OP so hohe Werte vorliegen. Sollte später wieder eine Chemotherapie angesagt sein, werde ich mal sehen, was ich mache. Mein Optimismus und mein Gottvertrauen hat es immer gegeben, aber vielleicht haben mich mein lieber Gott und die Schutzengel eine Zeit lang vergessen. Na gut, doch ich denke, sie werden mich wieder in Erinnerung rufen.

Für mich ist jetzt wirklich nur noch "Kampf" angesagt, obwohl ich von diesem Ausdruck ja nicht viel halte. Ich bin immer noch sicher, dass ich meine Krankheit besiegen werde und ich glaube, das hat auch ganz viel damit zu tun, dass ich zurück zu meiner gesamten Familie an den Niederrhein ziehen will. Wenn das auf dem Immobilienmarkt nicht so schlecht aussehen würde........... Jedenfalls habe ich am Niederrhein schon eine schöne Wohnung gefunden und sobald ich den Startschuss gebe, wird mit den Umbauarbeiten begonnen. Aber man wird warten, bis sich hier ein Käufer oder Mieter (nur im Notfall) gefunden hat. Da habe ich eine Super-Maklerin gefunden, die selber 11 Jahre im Oberallgäu gelebt hat und ihm immer noch hinterher trauert.

Am Montag habe ich auch wieder einen Termin beim BBZ. Wenn ich Glück habe, falle ich aus der Maßnahme heraus, weil ich ja spätestens im Herbst umziehen will. Die sehen da hier auch keinen Sinn mehr darin, mir noch eine Arbeit zu suchen, bevor ich hier weg bin. Daumen drücken!

Ihr Lieben alle, ich muss mich momentan wirklich nur noch um mich kümmern, obwohl ihr ja alle mit gleichen Problemen kämpft und ich kann euch nur sagen, gebt auch euren Kampf nie auf. Irgendwie lohnt sich doch alles, bzw. wird belohnt.
Ich habe zur Zeit nicht mehr so viel Kraft, die muss ich erst wieder aufbauen, aber von dem bisschen schicke ich euch eine Portion mit.

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass ihr gesund werdet, bzw. eure Angehörigen immer aufbauen könnt. Wie das hilft, das sehe ich jeden Tag an meiner Schwester, die mir auch hilft, aus einem Loch zu steigen, in das ich vorübergehend auch immer mal wieder falle. Siehe jetzt!!!!!

Bis irgendwann demnächst seid ganz lieb gedrückt und umarmt
von eurer

Moni