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Alt 28.03.2006, 10:51
Gabriella Gabriella ist offline
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Registriert seit: 27.03.2006
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Standard AW: Melnaom festgestellt; Sorgen und Nöte

Hallo Egidius,
ich drücke Dir die Daumen, dass bei einer nochmaligen Untersuchung eher ein besseres Ergebnis rauskommt. Mich schockierte damals schon, dass da bei dieser anderen histologischen Untersuchung 1 mm rauskam (wahrscheinlich reine Schusseligkeit der Ärzte) und kann Dich voll verstehen, dass Du nochmals nachhakst.
Noch ein Anliegen habe ich, da ich öfters gelesen habe, mit wieviel Angst Betroffene zu tun haben. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob man einen kleineren oder größeren Befund hat. Sobald das Wort "Krebs" im Raume steht, hat jeder Panik, da kann mir keiner was erzählen. Ich wollte einfach sagen, dass ich Angst, große Angst hatte - eigentlich gar nicht mal vorrangig vor Metastasen, vielmehr vor einem neuen Melanom, dass ich dann vielleicht übersehen könnte. Ich war ja noch recht jung und unbedarft.

Es kann durchaus auch vorkommen, dass die Umwelt dann auch nochmals viel Wirbel macht. Nachdem man glaubt, man habe es psychisch im Griff, bahnt sich das ungute Gefühl wieder seinen Weg. So zwei Beispiele: Ich wollte nach dem Studium in den Staatsdienst und der Amtsarzt warf mir derart Knüppel zwischen die Beine und tat glatt so, als ob ich in den nächsten Jahren ein Pflegefall werden würde. Durch einen Spezialisten, der dann ein Gutachten über mich schrieb, konnte es dann entkräftet werden. Das andere war eine Lebensversicherung, die ich abschließen wollte (mehrere Jahre später) und ich wurde aufgrund des Risikos einfach abgelehnt. Unverschämtheit dachte ich: Übergewichtige und Raucher werden wohl nicht so streng eingestuft!!

Jedenfalls war das dann wieder eine mentale Herausforderung, die bewältigt werden mußte. Wieso ich das alles schreibe? Ich möchte, dass man als frisch Hautkrebs-Betroffener weiß, dass mit der Genesung auch die innere Haltung wieder gesund werden kann. Die Angst wird auch immer mehr schwinden, obwohl ich auch nicht die Supercoole bin, sondern eher sensibel. Was bleiben wird, ist das weit höhere Verantwortungsbewußtsein und die Aufmerksamkeit gegenüber seinem Körper - und das ist ja auch gut so.

Alles Liebe,
Gabriella
(PS. Bitte drückt mir die Daumen wegen meiner Freundin)
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