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Alt 27.01.2013, 22:00
SunnyMai2012 SunnyMai2012 ist offline
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Standard AW: Kampfküken kämpft weiter

Hi galgant,

ich bin Mitte Mai 2012 (daher der Name SunnyMai2012!) operiert worden, war drei Wochen im Krankenhaus und gleich anschließend 5 Wochen bei der Reha. Ich kam mit dem Stoma noch nicht klar und war auch sonst noch recht schlapp (wegen meinem Kreislauf vor allem), sodass ich froh war, dort professionelle Hilfe zu bekommen (Stoma war oft undicht). Jeden Tag Einzel-Krankengymnastik war gut (auch zum Aussprechen :-), hatte Inhalationen, Güsse, Vorträge zu Krebserkrankungen, psychologische Beratung, Ernährungsberatung, Entspannungsübungen, ... und natürlich Kontakt zu anderen Erkrankten (die es teilweise schlimmer getroffen hatte als mich und die trotzdem sehr fröhlich waren - vermutlich hatten sie einfach schon mehr Zeit gehabt, das Ganze zu verarbeiten). Das Programm war aber sehr individuell, jeder hat bekommen, was er brauchte und was er auch schaffen konnte (straffes Walking hätte ich damals nicht geschafft).

Da ich keine Chemo oder Bestrahlung bekommen habe, konnten wir die Rückverlegung Ende August (also 3 1/2 Monate nach der großen OP) in Angriff nehmen. Diese OP war ein Kinkerlitzchen gegen die große. Ich war schnell wieder auf den Beinen - auch notgedrungen. Zum Glück hatte ich ein Einzelzimmer im Krankenhaus, sodass die Toilette immer frei war. An den ersten Tagen danach kam erstmal so gut wie nichts, hatte ja auch nicht viel gegessen und der Dick-Darm war ja auch noch leer. War vielleicht auch gut, da hatte die OP-Wunde erstmal ein bisschen Zeit zu verheilen.

Jetzt geht es mir wieder ganz gut, auch das fehlende Rektum bemerke ich gar nicht mehr. Ok, ich muss etwas öfter als früher, dafür ist die Blase ruhiger geworden, also damit kann ich gut leben. Jedenfalls viel besser als mit dem Beutel (ich hatte mich schon als Beuteltier bezeichnet).

Also, auch wenn hier von Schwierigkeiten gesprochen wird, sie sind zu überwinden! Hab auch schon von Fällen gehört, in denen es deutlich schneller ging mit der Eingewöhnung des Darmes. Vertrau' Deinem Darm! Der menschliche Körper kann sich an sehr viele Dinge anpassen.

Liebe Grüße,
Sunny
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