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Alt 23.06.2014, 17:35
Juliana7 Juliana7 ist offline
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Standard AW: Leben mit nur einem Lungenflügel

Liebe Petra,

auch ich bin operiert worden, vor fast genau 2 Jahren.

Bei mir wurde der rechte Lungenflügel entfernt (sowie das Rippenfell, außerdem Ersatz von Herzbeutel und Zwerchfell).

Also, ich will versuchen, Dir alle Fragen zu beantworten. Bei mir war es so:

Die Zeit im Krankenhaus nach der OP war gar nicht schlimm!

Wie Heidrun schon geschrieben hat, wird man schmerzmäßig gut eingestellt.
Ich hatte einen Schmerzkatheter, dadurch hatte ich überhaupt keine Schmerzen verspürt. Nachdem dieser gezogen wurde, bekam ich Schmerztabletten, was dann auch völlig ausreichte.

Das Gefühl keine Luft zu bekommen, hatte ich zu keinem Zeitpunkt!
Als ich auf der Intensivstation aufgewacht bin, hatte ich auch keinen Schlauch im Hals (davor hatte ich zuvor auch Panik), sondern habe selbständig geatmet.

Ich bin nachmittags vom OP auf die Intensivstation gebracht worden, an diesen Tag habe ich nur noch wenig Erinnerung. Zwei Dinge habe ich behalten( die mir sehr wichtig gewesen waren); ansonsten habe ich mir hinterher erzählen lassen, dass ich mich wohl ausgiebig mit meinem Besuch und den Krankenschwestern unterhalten habe, aber davon weiß ich nichts mehr.

Am nächsten Tag, also dem Tag nach der OP, war ich sehr schlapp; meine Blutwerte (Sauerstoff? Bin mir nicht mehr sicher) erholten sich nicht so schnell wie erwartet. So bekam ich dann noch eine Blutkonserve; ab da ging es richtig schnell aufwärts. Am nächsten Tag habe ich dann schon mit den Krankenschwestern einen Spaziergang auf den Balkon gemacht.

Zitat:
Zitat von Arosagirl Beitrag anzeigen
Wie lebt es sich mit einem Lungenflügel?
Ich kann mit dem einen Lungenflügel gut leben. Einschränkungen merke ich natürlich schon (bei 30% Lungenvolumen kein Wunder), aber den Alltag – samt Kindern und Berufstätigkeit – kann ich gut meistern. Probleme bereitet mir schnelles Gehen und Treppensteigen (mehr als 2 Stockwerke). Aber dann gehe ich eben langsam und nehme wenn ich höher hinauf muss den Aufzug oder mache zwischendurch eine Pause. Man muss sich eben etwas umstellen, und durch Training wird es ja auch besser.

Apropos Training: Kümmere Dich auf jeden Fall um „Atemgymnastik“, „Atemschulung“ oder wie auch immer es in „Deiner“ Klinik genannt wird. Je eher man damit anfängt, umso größere Erfolge lassen sich erzielen.

Mittlerweile habe ich auch wieder mit Sport angefangen.

Ich wünsche Dir für die OP und die Zeit danach alles Gute. Wenn Du mehr wissen willst, kannst Du mich auch gerne fragen.

LG
Juliana




http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=65658

Geändert von gitti2002 (24.03.2015 um 16:52 Uhr) Grund: Link eingefügt