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Alt 26.06.2007, 14:16
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Standard AW: Chemo nich geholfen.Große Trauer!Ratlosigkeit

Hallo Werner,

also Du schreibst oben, daß sich keine Metastasen gebildet haben und der Tumor sich nicht verkleinert hätte. Wenn die Chemo, wie Du nun schreibst, überhaupt gar keine Wirkung gezeigt hätte, wäre nach meinem Verständnis der Tumor a.) sicherlich gewachsen b.) hätte vermutlich bereits in andere Organe metastasiert. Davon sehe ich hier nichts.

Bei der Chemotherapie ist es so, daß sie entweder gar nichts bewirkt, d.h. der Tumor wächst und wächst weiter und streut in andere Organe ("progression").
Sie bewirkt sehr wohl etwas, wenn es auf den Aufnahmen so aussieht, als sei ein Tumor nicht weitergewachsen ("stable desease"). Noch besser ist es, wenn der Tumor kleiner wird (man spricht allgemein von "response" wenn der Tumor weniger als 50% beträgt) und am besten natürlich, wenn er nicht mehr sichtbar ist (was ungleich "nicht mehr da" ist und "total response" genannt wird.) Wenn er also wenigstens nicht weiter gewachsen ist und zumindest keine Metastasen gebildet hat, dann hat sie schon angeschlagen. So hatte ich die Ursprungsmail verstanden. Natürlich siehst Du das vermutlich sehr negativ, weil Du erwartet hattest, daß der Tumor kleiner wird oder sogar verschwindet. Dennoch, wenn die Chemo zumindest aufgehalten hat und der Tumor dank ihr nicht metastasiert hat, ist das schon einmal gut.

Selbst wenn der Tumor kleiner werden würde, handelt es sich jedoch um eine temporäre Sache. Es gibt Krebszellen die von der Chemo "vernichtet" werden, andere nicht. Wenn der Tumor kleiner wird, fallen die Zellen weg, die von der Chemo vernichtet werden, die resistenten Zellen sind aber da und teilen sich weiter. Irgendwann gibt es dann nur noch diese resistenten Zellen die sich teilen. Gegen diese hat die Chemo dann auch keine Wirkung mehr und der Tumor wächst wieder weiter. Man kann dann noch mit einer anderen Chemo herangehen, die anders wirkt, aber auch da stellt sich das gleiche im Zeitablauf ein.
Wann das jeweils ist, ist aber bei jedem Patienten anders.

Was haben die Chrirugen in HH und HD denn gesagt? Du kannst Dich auch an Dr. Müller, KKH Hammelburg wenden.
Was heißt denn "angedoggt" - wächst er darin nach außen oder kommt er von außen und infiltriert hinein? Entscheidend ist, warum keine Operationalität gegeben ist. Das wäre hier sicherlich eine hilfreiche Info. Die Größe des Tumor ist nicht relevant, wenn man ihn resektieren könnte. Versteh mich nicht falsch, aber ich glaube, Du würdest bessere Antworten bekommen, wenn der Input besser wäre. Wenn Du überfragt bist, kein Problem. Schau einfach in den Arztbericht und lese nach, warum der Tumor nicht operabel ist.
Und: Nein, das war es jetzt nicht, wenn der Tumor gestoppt ist.
Bekommt Dein Bruder Nahrung über Port?
vG, KL
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