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Alt 26.01.2013, 14:57
ette-joni ette-joni ist offline
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Standard Chemotherapie DCIS mit Mikroinvasionen

Hallo miteinander,
ich bin 50 Jahre alt, lebe mit meinem 12jährigen Sohn allein und weiß seit Anfang Dezember, dass ich Brustkrebs habe. Entdeckt wurde dieser beim Mammographie-Screening. Nach Vakuumbiopsie und BET habe ich folgende Diagnose enthalten : pT1 mic, pTis, L0, V0, R0, pN0(sn, 0/4).
Das DCIS ist maximal 3,5 cm groß, hormonrezeptornegativ, G3 mit Nekrosen, Ki67 : 30 %.
Der invasive Teil war nach der BET nicht mehr nachweisbar, also bereits bei der Biopsie vollständig entfernt. Die Pathologen für die Biopsie (anderes Institut als nach der BET) haben dazu folgende Werte ermittelt : invasive Tumorkomponente jeweils < 1 mm, G3, mäßig hormonsensibel (ER : Allred 5 + PR : Allred 3), HER2neu : negativ (Score 1+), Ki 67 : 20 %. Zu diesen Werten haben die Pathologen selbst hinzugefügt : CAVE nur winzige invasive Tumorzellbestände, Aussage eingeschränkt.
Da BET, folgt nun eine Bestrahlung und auch die anschließende AHT mit Tamoxifen ist beschlossen.
Was mich umtreibt, ist die Frage nach der Notwendigkeit einer Chemo-therapie. Die Tumorkonferenz meines behandelnden Krankenhauses empfiehlt eine anthrazyklin- und taxanhaltige Chemotherapie.
Die Onkologin hatte mir bereits in einem telefonischen Vorgespräch angeraten, eine Zweitmeinung einzuholen. Dies habe ich getan mit dem folgendem Ergebnis : "Eine Standardtherapieempfehlung bei dieser Mikroinvasion gibt es nicht. Angesichts der Mikroinvasion, der Hormonrezeptorpositivität und einer Ki-67-Proliferationsrate von 20 % würde ich persönlich eher von einer Chemotherapie abraten, da die Nebenwirkungen den möglichen Nutzen deutlich überwiegen. Natürlich kann auch über eine Chemotherapie dikutiert werden, wobei der Nutzen sehr gering ausfallen dürfte. Aus meiner Sicht wären eine Strahlentherapie sowie eine 5jährige Tamoxifen-Therapie bei der Patientin ausreichend."
Die Aussage ist ja schon recht eindeutig.
Die Tumorkonferenz eines weiteren Brustzentrums hat empfohlen : "keine adj. Chemotherapie, 5 Jahre Tamoxifen, Bestrahlung".
Aufgrund eines Hinweises hier aus dem Forum (ein herzliches Dankeschön nochmals an Jule66) habe ich bei der zuständigen Onkologin angefragt, ob ein EndoPredict-Test durchgeführt werden könnte. Sie hat diese Idee gutgeheißen (zumal mein behandelndes Krankenhaus diesen Test anbietet) und sich mit den Pathologen in Verbindung gesetzt. Leider kann der Test wegen zu geringer Materialmenge nicht durchgeführt werden. Also verbleibt es bei einer Entscheidung lediglich aufgrund subjektiver Ansichten.
Gibt es hier jemanden, der einen gleichen oder ähnlichen Befund hatte ? Und wie sah die Entscheidung hinsichtlich einer Chemotherapie aus ?

Ich wünsche allen hier ein schönes Winter-Wochenende.
LG Ines.
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