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Alt 28.01.2011, 21:53
Grünspecht Grünspecht ist offline
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Standard AW: Muzinöse Neoplasie - Whipple machen lassen?

Mein Nachbar hat nun, mehr als zwei Monate nach der Operation, den Abschlussbericht des Krankenhauses erhalten. Zur Erinnerung, bei ihm wurde eine Whipple-OP gemacht, glücklicherweise doch magenerhaltend. Das Krankenhaus, ein nicht auf Pankreaschirugie spezialisiertes Großklinikum, wollte eine muzinöse Neoplasie, eine "absolute Präkanzerose" festgestellt haben.

Dieser Verdacht hat sich nicht bestätigt.
Im resezierten Pankreaskopf wurde keine Spur eines Tumors gefunden. Nichts.
Das ist sicher ein Grund zur Freude.

Kein Grund zur Freude ist, dass die Riesenoperation vollkommen überflüssig war. Dass mein Nachbar erst seit zwei Wochen wieder ohne Stock gehen kann. Dass er immer noch Schmerzen hat, eine Narbe, die quer über den Bauch verläuft - und eine Menge vernähte Weichteile im Bauch. Dass er immer noch nur kleine Portionen essen kann. Dass die Ärzte ihn massiv unter Druck gesetzt haben. Ihm Todesangst eingeredet haben. Seiner Frau davon abgeraten haben, mit ihm in Bochum, Unna oder einem anderen Pankreaszentrum eine Zweitmeinung einzuholen, weil die Zeit angeblich dränge.

Ich weiß, das ist für euch ein Luxusproblem. Aber vielleicht könnt ihr trotzdem verstehen, dass mein Nachbar und seine Familie sehr wütend sind.

Geändert von Grünspecht (28.01.2011 um 21:56 Uhr)
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