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Alt 17.10.2008, 10:13
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Glioblastom IV - wie soll es nur weitergehen ?

Liebe Lydia,

es tut mir sehr leid, dass deine Schwiegermutter diese schreckliche Krankheit bekommen hat.

Meine Mama (58 Jahre) hatte diesen Glio WHO IV. Es ist schrecklich zu lesen, was alles passieren KANN. Bei jedem verläuft die Krankheit anders!!!
Meine Mama hatte keine Anfälle oder irgendwas in Brand gesetzt, da sie nicht mehr wußte, was los ist...
Meine Mama hat bis zum Schluß nicht über ihre Krankheit geredet. Ich konnte sie da voll verstehen...

Meine Tipps: Wenn sie dich sehen will, dann genieße die Zeit und sage alles (auch dein Mann), was er zu sagen hat!
Nimmt ihr es nicht übel, wenn sie ein wenig wirr redet. Das macht der Tumor und meine Mama hat es manchmal selbst mitbekommen (sie hat die Wörter nicht mehr gefunden...). Wir haben sie immer reden lassen. Einmal hat meine Schwester gefragt, ob sie wisse, wer sie sei und welcher Tag ist... Mama ist sauer geworden und hat sie rausgeschmissen. Ich habe immer gesagt, wenn wir es nicht verstehen, ist es unser Problem und wir sollen froh sein, wenn sie überhaupt redet.

Pflegegeld beantragen ist super wichtig. Vielleicht gibt es eine Sozialsttion oder Palliativdienst in der Klinik, die helfen bei solchen Problemen weiter. Ic weiß nicht genau, wie es deiner Schwiegermutter geht, aber vielleicht muss ein Pflegedienst kommen. Wir hatten einen super tollen und lieben, der sich auch Zeit genommen hat (manhmal musste man warten, aber lieber so als das sie nach 10 Minuten wieder weg sind). Wir haben einen Pflegedienst genommen, der auch Sterbende pflegt. Mein Papa war erst nicht begeistert, aber ich meinte, dass diese Mitarbeiter anders mit den Menschen umgehen und Mama wollte immer zu Hause sterben.

Vielleicht hat deine Schwiegermutter einen Onkologen. Beratet mit ihm, was passieren kann, was gemacht werden muss. Und macht das alleine. Unser Onkologe hat in Mamas Gegenwart immer positiv geredet, was auch richtig war, aber Papa hat das geglaubt.
Holt euch Hilfe, die euch beistehen kann und euch berät, was zu Hause alles gebraucht wird. Vielleicht wäre eine Einrichtung gut für deine Schwiegermutter, da zu Hause die Versorgung so nicht klappen kann.

Jetzt kommen viele Gänge auf euch zu, die dein Schwiegerpapa alleine nicht schaffen wird. Ihr müsst euch erkundigen.

Ich wünsche euch viel Kraft für die schwere Zeit!
Auch wenn du jetzt denkst, dass schafft ihr nicht usw. - es geht immer und man hat die Kraft. Ich hatte immer davor Angst, Mama beim Sterben zu begleiten und ich war bei ihrem letzten Kampf dabei. Man hat die Kraft!!!

Drück dich

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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