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Alt 25.01.2004, 15:14
Gast
 
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Standard Operation Lebermetastasen

Liebe Imi

Nun, ich will ehrlich mit Dir sein. Die Operationen waren sehr belastend. Aber sie hätten auch schlimmer sein können. Ich habe zwei grosse Bauchschnitte hinter mir. Beide Narben sind zirka 25 Zentimeter lang (senkrecht und quer über den Bauch).

Ich habe schon gelesen, dass heute bei Operationen an der Leber nicht mehr unbedingt so grosse Schnitte nötig sind. Doch bei mir war das anders, da die Chirurgen auf dem Organ selber mit Ultraschall nach Kleinstmetastasen suchten und so die ganze Leber freilegen mussten.

Es waren doch recht grosse Operationen: Die erste drei, die zweite sogar sechs Stunden lang. Nach der ersten war ich noch drei Tage auf der Intensivstation (da wurde aber auch gleichzeitig der Dickdarmtumor entfernt), nach der zweiten OP war kein Aufenthalt auf der Intensivstation mehr nötig - scheint aber laut Krankenschwestern eher die Ausnahme zu sein. Sie sprachen von durchschnittlich zwei Nächten, die man nach solch einem Eingriff unter Sonderbetreuung sein muss.

Die ersten drei, vier Tage nach der Operation waren bei mir die Schlimmsten. Nebst den Schmerzen schnürte es mir beim Aufstehen teilweise für ein paar Sekunden etwas die Luft ab, dann ging's aber schnell wieder. Übrigens, aufstehen ging anfangs natürlich nicht ohne Hilfe, da die Bauchmuskeln ja durchtrennt wurden.

Die ersten drei, vier Tage nach der Operation waren bei mir die Schlimmsten. Nebst den Schmerzen schnürte es mir beim Aufstehen teilweise für ein paar Sekunden etwas die Luft ab, dann ging's aber schnell wieder. Übrigens, aufstehen geht anfangs natürlich nicht ohne Hilfe, da die Bauchmuskeln ja durchtrennt wurden.

Es ist nicht zu leugnen, dass in den ersten sieben bis zehn Tagen nach der OP alles schmerzt oder Beschwerden macht, was irgendwie mit Muskelbewegung zu tun hat: Husten (verursachte bei mir die schlimmsten Schmerzen, da nach der OP die Lungen für einige Tage nicht mehr voll leistungsfähig waren - Kurzatmigkeit - und ich viel Sekret aushusten musste), Niesen, Lachen und natürlich das Aufsitzen - all dies ist schmerzhaft. Ich habe jedoch schon vom ersten Tag an täglich deutliche Besserungen gespürt.

Die Physiotherapeuten legen grossen Wert darauf, dass der Patient schon vom Tag nach der Operation an wieder versucht aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. Bei mir ging das immer recht gut und ich machte täglich gute Fortschritte, die mich ungeheuer motivierten, weiterzumachen. Doch manchmal fehlte mir schlicht die Kraft dazu. Denn jeder Gang aus dem Bett war für mich sehr kräftezehrend.

Essen und trinken ging eigentlich rasch wieder sehr gut. So nach zwei Tagen gab man mir wieder die normale Kost. Nach einer Woche wurde ich aus dem Spital entlassen.

Etwa drei Wochen nach der OP war ich jeweis wieder mehr oder weniger beschwerdenfrei auf den Beinen, sprich: ich fühlte mich nach dieser Frist wieder mehr oder weniger wie ein normaler Mensch.

Die Narben verheilten erstaunlich schnell. Nach etwa vierzehn Tagen kamen die Metallklammern raus. Ich hatte nach beiden Operationen darauf noch etwa eine kritische Woche, in der kleine Abschnitte der Narbe wieder aufrissen (meist so ein bis fünf Millimeter) und rinnsalweise Wundflüssigkeit auslief. Dies ist aber, sofern sich das kleine Loch nicht wesentlich vergrössert, kein Problem und verheilt relativ rasch. Pflaster regelmässig wechseln, dann ok! Nach ein, zwei Tagen war's gut.

Ich weiss, es sind hohe Preise, die wir bezahlen, um vielleicht wieder gesund zu werden! Ich sehe meinen Heilungsprozess wie einen Marathon mit launischer Ziellinie an. Und wie schön muss es wohl sein, das Ziel irgendwann zu überqueren?! Dieser Gedanke trug mich durch die OPs und diesen Gedanken wünsche ich auch Dir. Wir schaffen das!!!

Alles Gute
Stephan
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