Thema: Dcis
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Alt 09.05.2014, 11:46
Pamuz Pamuz ist offline
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Standard AW: Dcis

Hallo Lindeli

Ich verstehe bestens wie Du Dich fühlst, mir ging es genau so. Wichtig und das spreche ich aus eigener Erfahrung ist trotz allem einen kühlen und klaren Kopf zu behalten. Je informierter Du bist um so besser wirst Du hinter deiner Entscheidungen (egal welche diese sein wird) stehen können, ohne im Nachinein Gewissensbisse zu haben.

Ich finde es eine Zumutung, wenn man sich operieren lässt, ohne dass seitens Aerzteschaft einem Patienten seine Diagnose ausführlich erklärt wird. Resp. Vor und Nachteile mögliche Szenarien durch geht. DCIS ist kein Notfall und wie auch in meinen Fall (DCIS high grade) kann mann gut Wochen/Monate warten und sich in der zwischenzeit informieren wie man was und überhaupt macht.

Ich hatte gestern das grosse Glück mit einem renomierten Pathologen meinen Befund (inkl. alle Präparate) im Labor mit ihm zu untersuchen und mir so eine Zweitmeinung zu holen. Weiter stiess ein Professor (Patho-Gynekologie) bei der mir unteranderem bestätigte, dass sich ein DCIS nicht von heute auf Morgen bildet dazu braucht es Jahre und dass ein DCIS auch nicht von heute auf Morgen invasiv wird, reps. in den seltesten Fälle metastasiert. Weiter weiss man aus Studien, dass es für die Entstehung von 1cm grosses Karzinom es ca. 8 Jahre benötigt. Jetzt kannst Du Dir selber ausrechnen, ob Du Dir eins zwei Wochen mehr Zeit nehmen kannst, und zweit, sogar dritt-Meinungen einholen kannst :-)

Ich bin froh, nur eine BET-Op lohne Lymphkonten (DCIS befallen ganz selten die Lymphknoten, da Sie das Wort sagt es selber in situ sind, resp. die Basalmembrane nicht durchbrechen) gehabt zu haben, so dass mal das DCIS raus war (auch wenn nicht ganz im gesunden) sodass man, dann untersuchen konnte, was ist wirklich Sache....Den eine Stanzbiopsie gibt nur Aufschluss auf die lokale Gewebeentnahme und nicht auf der ganzen Brust. Weiter kann man bei einer Biopsie noch keine TNM-Klassifikation machen, dazu muss operiert werden, das Gewebe wird dann in einem aufwändigen Verfahren so präpariert, dass man es in millimetere feinen Scheiben schneiden kann, sodass der Befund unter dem Mikroskop begutachtet und eingeteilt werden kann. Und anhand der Bilder und Messungen, dann entschieden werden kann was für eine Klassifikation.

Nach einer BET-OP und Befundsbesprechung kann man dann immer noch weiter sehen, ob es eine Bestrahlung, Adjuvante Therapie nötig ist...aber grad die ganze Brust abnehmen, ohne 100% zu wissen, ob es nötig ist, resp. mit dem Risiko, dass evt. nur DCIS vorhanden sind, ist meiner Meinung nach eine Übertherapie. Denn ein DCIS kann man auch mit regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen (und entsprechender gesunden vorbeugender Lebensführung und evt. einer Immuntherapie) in Griff behalten.

Vieles hat bei einem DCIS auch mit dem eigenen Sicherheitsbedürfnis zu tun. Das Leben ist risikohaft, jeder Tag bringt neue Risiken mit sich (das Risiko auf der Strasse überfahren zu werden, ist teils grösser als ein Karzinom zu entwickeln :-)) wichtig ist meiner Meinung nach wie man damit umgeht, übernimmt man die Verantwortung auch bei solch einer Diagnose?

ich wünsche Dir viel Kraft und einen klaren Kopf, bin gerne für Dich da, wenn Du bei der Informationssammlung und Verständnis weitere Hilfe benötigst.

Gruss Pamela
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