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Alt 13.12.2012, 23:23
Tina26954 Tina26954 ist offline
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Hallo,
möchte mich heute mal wieder melden. Ich bin jetzt seit einer Woche hier bei meinem Bruder und meiner Schwägerin. Mein Bruder hat bereits das Endstadium erreicht und es geht ihm heute wieder sehr schlecht. Meine Schwägerin und ich wollen ihm seinen Wunsch, zu Hause zu sterben, erfüllen. Bisher klappt es ganz gut. Er wird allerdings von einer ambulanten Paliativpflege betreut. Diese Organisation steht und Tag und Nacht bei Bedarf zur Verfügung. Sie kommen in der Woche täglich vorbei um nach dem Rechten zu sehen.
Der Zustand meines Bruders hat sich in den letzten 10 Tagen so verschlechtert, daß man kaum glauben kann, das er vor 14 Tagen noch mit seinem Mops spazieren gegangen ist. Seit 10 Tagen kann er allein keinen Schritt mehr machen. Er liegt den ganzen Tag und kann nur noch trinken. Sein Bauch ist so dick, daß man denkt, er könnte jeden Moment platzen. Das Antibiotika gegen die Pilze war auch nicht der Retter zu einer besseren Nahrungsaufnahme.
Es ist furchtbar mit anzusehen, wie er im Gesicht immer schlechter aussieht. Es beruhigt mich ein wenig das ich weiß, daß er keine Schmerzen hat und der Arzt mir versichert hat, daß er sanft einschlafen wird. Jeden Abend stehen meine Schwägerin und ich an seinem Bettund fragen uns, ob er noch einmal aufwacht, oder ob er in dieser Nacht von uns geht. Er muß 2 x am Tag 2 Spritzen bekommen. Die sind wohl sehr schmerzhaft. Heute abend stand ich an seinem Bett mit Tränen in den Augen und habe zu meiner Schwägerin gesagt, er schläft jetzt so schön und wir müssen ihm nun wieder mit den Spritzen wecken. Es ist echt ein Jammer, was er und auch wir jetzt erleben. Meine Schwägerin und mein Neffe sind so froh das ich hier bin.Ich bin es natürlich auch. Allein hätten sie die Pflege nicht geschafft. Meine Schwägerin ist bereits einmal zusammengebrochen und hatte einen Nervenzusammenbruch, bevor sie mich anrief und mir sagte, daß es meinem Bruder so schlecht geht. Aber er kämpft noch. Der Arzt sagte vor einer Woche, es könne sich nur noch um Stunden handeln. Das er noch bei uns ist, zeigt mir, das er noch nicht bereit ist, von uns zu gehen. Er kann nicht loslassen, obwohl er weiß, das ich auch, wenn er nicht mehr bei uns ist, etwas bei seiner Frau und Sohn bleibe.
Wer weiß, was uns der morgige Tag wieder bringt
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