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Alt 27.07.2018, 13:15
ScienceEgg ScienceEgg ist offline
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Standard AW: Lymphknotenveränderung nach 1 Jahr (Seminom)

So kurzes Update. Dienstag fand das CT vom Körperstamm statt und Blutwerte sind auch da. Heute kurze Besprechung mit dem Urologen, nachdem mein Fall gestern im Tumor-Board besprochen wurde. Meine Hoffnung, dass das alles nur ein Fehler im MRT war ist wohl nicht mehr haltbar. Auch im CT findet man den Lymphknoten (bzw. es sind wohl mehrere "verklumpt?" - auf den finalen Bericht warte ich noch). Dafür ist die Lunge wohl sauber. Tumormarker weiter negativ. Das waren sie aber auch schon als der Tumor letztes Jahr noch drin war.

Ich habe nun einen Termin zur Aufklärung Chemo nächste Woche und einen Termin zur Aufklärung Strahlentherapie in 2 Wochen bekommen. Danach soll ich entscheiden. Eine Biopsie ist wohl nicht möglich, da der Lymphknoten zu nah an der Aorta liegt und dort keiner blind mit einer Nadel reinstechen will. Eine Operation (offen oder laparoskopisch) wäre tendenziell machbar, ist aber nicht die bevorzugte Behandlungsform in meinem Fall.

Ich denke ich würde mich für die Chemo entscheiden. Bei der Bestrahlung sehe ich das Risiko der Entstehung von schlecht heilbaren Zweittumoren. Allerdings habe ich nach wie vor starke Bedenken, ob es sich wirklich um eine Metastase handelt. Leider kann mir hier keiner eine klare Aussage geben. Man geht aufgrund der Größe von 2 cm in dieser Region bei bekanntem Hoden-CA in der Vorgeschichte davon aus. Aber man weiß es aber nun mal nicht sicher. Mit Hinblick auf die Nebenwirkungen und Spätfolgen der Chemo wäre es mir deutlich wohler wenn man es wüsste

Gibt es gute Gründe warum man nicht warten sollte um ein weiteres Wachstum nachzuweisen? Ich könnte mir vorstellen, dass es besser ist, wenn man weniger Krebszellen zu "zerstören" hat, einfach weil das Risiko sinkt, das etwas überlebt. Belastbare Aussagen dazu habe ich jedoch nicht gefunden. Ein weiteres Risiko wäre natürlich, dass der Krebs weiter metastasiert und z.B. die Lunge befällt. Allerdings würde es wohl an der Therapie und Umfang der Chemo nichts ändern? Mich wundert es daher, dass man lieber davon ausgeht und zügig behandelt als etwas abzuwarten. Andererseits sehe ich natürlich ein, dass eine Metastase wohl das wahrscheinlichste ist.
Was würdet ihr machen? Gibt es irgendwo Studien bezüglich der Auswirkungen eines Abwartens?

Viele Grüße
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