Thema: Neuzugang
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Alt 08.08.2015, 12:34
doppeldecker doppeldecker ist offline
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Standard Update

UPDATE:

Der erste Zyklus ist soweit durch, heute ist Tag 19. Am Dienstag heißt es wieder einrücken.

Tatsächlich fehlte mir bis heute der "Drive" mal hier wieder ein Update zu geben.

Durch glückiche Zufälle ging alles recht schnell, ich habe ruckzuck einen OP-Termin für die Portimplantation bekommen und auch die Onko-Station hat schnell Platz für mich gehabt.

Die stationäre Chemo an sich lief gar nicht so schlecht, ab Tag 4 war die Verdauung hinüber und damit auch Appetit und wohlbefinden allgemein gestört.

Der Arzt eröffnete mir dann, dass aufgrund des Staging 4 Zyklen PEB vorzusehen wären, er das aber eigentlich nicht will, da der LDH da den Ausschlag geben würde und er dem nicht traut. Er hat eine Referenzklinik (Prof. Heidenreich/Achen) konsulotieren lassen (von seinem Chefarzt) und hofft, Recht zu behalten.

Der HB ist relativ schnell abgetaucht, ich habe die Woche KH ab dem 3. Tag mit rund 18 Stunden Dämmerschlaf verbacht. So gings zwar schnell rum, aber ich war eben auch platt wie ein Teller.

Die darauffolgende Woche zuhause lief dann ganz ok, wobei die Verdauung ein einziges Ärgernis darstellt und mehr als extreme-Couching auch nicht drin war. Null Kondition, Schwindel, Herzrasen....

Am Tag 10 ging es dann steil aufwärts und ich freute mich über die neue Lebensqualität.
Abends dann leider Gliederschmerzen und erhöhte Temperatur. Nochmal mit IBU gedoped, aber am 12. Tag war klar, ohne IBU kann man 38° C messen. Also Tasche gepackt und ins KH. Antibiose iv und das 5 Tage, Leukos recht weit am Boden.
Also Tag 13 bis 17 staionär bei dann aber wieder hervorragendem Allgemeinbefinden.
An Tag 16 dann mal eben zum Frisör, die Haarpracht war nicht mehr zu retten.Glücklicherweise steht mir der Telly-Savalls -Scheitel (Kojak) recht gut.

Die Schmerzen und die Schwellung im rechten Arm stellten sich als Trombose heraus, kommt also noch die tägliche Bauspritze auch außerhalb des Krankenhauses sowie die Wicklung/Bestrumpfung des Arms hinzu. Klappt aber gut, bin da glücklicherweise nicht zimperlich und kann mir die Dinger ohne Proleme reinsemmeln.

Im Arztbrief der Entlassung wegen des Infekts stand dann bestätigt, dass nach Rücksprache mit der Referenzklinik zunächst nur 3 Zyklen angedacht sind. Das freut mich.

Zuhause nun größte Sorgfalt auf Handdesinfektion und wenn ich nicht alleine bin, trage ich so ne Chirurgenmaske. No more Risk. Wobei die Wirksamkeit technisch gesehen ja eher von innen nach aussen als von aussen nach innen gegeben ist.

FRAGE: Was für Masken verwenden Patienten ohne Leukos? Gibt es was mit "Filter" oder so?

Die Kinder verkraften die Situation ganz gut, wissen schon mehr als die eigentlich je wissen sollten, aber so ist es eben. Urlaub ist tatsächlich eine Illusion gewesen, von der ich mich zwischenzeitlich gelöst habe.

Eine OP nach der Chemo ist im Rahmen der Erwartungen, gut dass Prof. Heidenreich meinen Fall schon mal kennt. Ich hoffe, er würde auch die OP machen.

FRAGE: Hat jemand Erfahrung mit dem Aronia-Saft zur Stärkung während der Chemo? Ich habe versäumt den Doc zu fragen, ich meine aber dass es während der Chemo auch kontraproduktiv sein könnte, da man mit Antioxidantien vorsichtig sein soll.

FRAGE: Wie sieht der Zeitplan üblicherweise nach dem dritten Zyklus aus? Wie langedauert das Restaging, der Vorlauf bei einer eventuellen OP und die Erolung von der OP? Insbesondere ist ja auch nach der OP die Verdauung etwas, wass sich eher langsam erholt. Und eine AHB würde ich gerne nutzen, meinen körperlichen zustand wieder auf das Niveau vor er Therapie zu bringen, da macht es aber keinen Sinn, so unfit zu beginnen, dass quasi nix geht. Nehmen die beteiligten Institutionen darauf Rücksicht, oder versuchen die einen so schnell es geht wieder ins Arbeitsleben zu entlassen?

So, alles in allem also ein recht typischer Verlauf bis hierher. Ich hoffe, das leichte Ohrensausen geht immer wieder weg.
Eine weitere Erkenntnis: Die niedergelassenen Urulogen sind in meinem Fall (also 3 von 5 Ärzten in der Praxis) verglichen mit den Ärzten im Krankenhaus inkompetent.
Für das wenige was sie wissen sagen sie zuviel. Die Nachsorge werde ich im KH machen lassen, soviel ist sicher. Das geht übrigens immer, wenn man eine Krebserkrankung hat.
Ich kann trotz meiner bescheidenen Historie nur jeden betroffenen ermuntern, beim geringsten Zweifel am niedergelassenen Arzt diesen in die Wüste zu schicken. So viele Fälle von Hodenkrebs, dass jeder Urologe hier ausreichend Erfahrung haben kann, gibt es einfach nicht. Aber leider scheinen es die Jung dann nicht zuzugeben. zumal von Ihrer Einschätzung nichts abhängt, die therapierende Klinik macht sich ja immer ein eigenes Bild.


Gruß
Sascha

Geändert von doppeldecker (08.08.2015 um 12:42 Uhr)
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