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Alt 27.02.2005, 14:46
Gast
 
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Standard Pankreasschwanzkarzinom und mehr

Liebe Anna,

tatsächlich hört sich der Gesundheitszustand deines Vaters nicht sehr gut an.
Sprecht bitte bzw. sprich du bitte allein mit den Ärzten, frage sie nach einer ehrlichen Einschätzung eurer Lage.
So schlimm es auch ist, aber jeder von uns kann nicht ewig hier auf dieser Welt bleiben. Wichig ist, WIE wir die Zeit, die wir haben, gestalten.
Seid euch selber nach dem Gespräch gegenüber ehrlich und wägt ab, was deinem Papa mehr Lebensqualität verschafft. Eine palliative Behandlung oder Therapie der Krankheit. Manchmal verkürzt Chemo das Leben nur noch mehr als dass sie Leben bringt. Bei meinem Papa war das so.
Er hat die letzten sechs Tage auf einer Palliativstation verbracht. Dort sind mehr Pfleger und Schwestern, und die Ärzte kennen sich perfekt mit der Linderung der Symptome aus. Wie auch dein Papa konnte mein Papa nicht nach Hause. Diese Station war wunderschön. Das Personal war sehr lieb, bemüht und schnell (wichtig bei Schmerzen). Papa blühte da ein wenig auf. Er vertraute allen dort voll und ganz und fühlte sich sehr wohl. Wenn nichts anderes mehr Sinn macht, so geht rechtzeitig auf eine Palliativstation oder in ein Hospiz. Papa war zu lange auf einer normalen Station. Dort haben alle nicht genügend Zeit für euch. Papa fühlte sich sehr wohl auf der Palliativstation und es gab dort auch seeehr schöne Momente voller Wärme und Glück. Gelacht wurde dort auch viel mehr als auf einer normalen Station.
Ich bin froh, dass wir Papa dort begleiten durften. Selbst nach seinem Hinübergang wurde er von der diensthabenden Krankenschwester liebevoll und voller Respekt behandelt.
Palliativstationen und Hospize sind keine Einbahnstraße. Wenn es dem Patienten wieder besser gehen sollte, so würden sich alle riesig freuen und dürfte ggf. nach Hause.
Hier ein Link zu Adressen:
http://www.hospize.de/texte/adressenliste/AUSWAHL.HTM
Schaue dir am besten schnell selber Einrichtungen an. Rufe einfach an und spreche mit Leuten dort. Sie können bestimmt auch dir ein wenig helfen.
Ich bin 28 und musste meinen Papa vor einem halben Jahr gehen lassen.
Alles Liebe, Sonja
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