Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 21.08.2006, 18:07
Anuschak Anuschak ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.08.2006
Beiträge: 7
Standard AW: Nach Konisation wieder unters Messer? Warum?

Liebe Julia,

da die meisten Dysplasien (Zellveränderungen, die zu Krebs werden können) am Gebärmutterhals in Folge einer HPV-Viren-Infektion entstehen, ist es schon logisch, dass man so etwas mehrfach bekommen kann. Dennoch ist es bei den meisten (ca. 90%) Fällen so, dass - sofern alle veränderten Zellen entfernt wurden - die Frauen nach der Koniation als geheilt gelten und viele Jahre "Ruhe" haben.

Hier im Forum tauschen sich natürlich viele Frauen aus, die mehrfach operiert werden mussten oder bei denen etwas schief gelaufen ist. Natürlich haben diese Frauen einen viel größeren Bedarf an Austausch mit anderen Betroffenen als Frauen, bei denen alles prima war und das Thema nach der Konisation erst mal erledigt war.

Wenn nicht alle veränderten Zellen bei der Konisation entfernt werden konnten (das steht in Deinem pathologischen Befund, der nach der Untersuchung des entfernten Konus erstellt wird) musst Du natürlich weiter behandelt werden, weil die verbliebenen Dysplasiezellen zu Krebs werden können. Meist wartet man dann erst einmal ab und macht regelmäßig (alle 3 Monate) einen erneuten Abstrich. Sollten die PAP-Werte hier wieder schlecht sein, wird oft nach etwa einem Jahr eine erneute Konisation vorgeschlagen.

Eine komplette Entfernung der Gebärmutter wird - so wenigstens sagt es die Literatur - leider heute noch viel zu oft zu schnell vorgeschlagen bei entsprechend schlechten Abstrichwerten. Bei älteren Frauen, die keine Kinder mehr haben können oder möchten ist das auch sicherlich eine bedenkenswerte Alternative. Bei jungen Frauen mit Kinderwunsch sollten alle Alternativen vorher ausgeschöpft werden. Wenn ein ivasives Karzinom (also Krebs) vorliegt, sieht dich Sache natürlich wieder anders aus. Gehen wir aber mal jetzt hiervon nicht aus. Sollte eine Entfernung ohne Krebs-Befund vorgeschlagen werden, gilt es, sich selbst zu informieren, zweite Meinungen einzuholen und sich genau und exakt über alle Möglichkeiten klar zu werden. Einige eher fortschrittliche Kliniken in Deutschland (Köln, Jena und Leipzig glaube ich) operieren heute auch bei Krebs organerhaltend, also so, dass die Gebärmutter selbst erhalten bleibt und noch Kinder ausgetragen werden können.

Ob Du ein hohes Risiko hast, auch nach der Konisation wieder krank zu werden hängt auch davon ab, ob Du HPV positiv bist oder nicht. Du kannst Dich nach der Konisation mit Kondomen vor einer erneuten Ansteckung schützen. HIer gibt es auch einen langen Threat über HPV im Forum (den werde ich mir gleich auch mal ansehen *G).

Mach Dir nicht zu viele Sorgen. Bei den meisten Frauen ist es nach der Konisation erst mal gegessen und von einer Total-OP ist man weit entfernt. Bitte beachte doch auch meine private Nachricht an Dich.

Viele Grüße
Anuschka
Mit Zitat antworten