AW: Mama warum?
Liebe Gina55,
auch ich möchte dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit wünschen.
Meine Mama (62) ist gestern vor vier Wochen eingeschlafen, auch auf der Palliativstation, nach 7 Monaten Kampf. Und ich glaube, wenn die Schwester sagt, sie war da, dann stimmt das auch. Denn es ist der absolute Wahnsinn, wie toll man sich auf dieser Station um Patienten kümmert.
Noch heute kann ich es nicht glauben, dass wir nie wieder miteinander Kaffee trinken werden, nie mehr miteinander telefonieren können und sie Sonntags nie wieder für die ganze Familie kochen wird.
Ich möchte dir noch ein paar Worte mit auf den Weg geben, die mir eine ganz andere Sicht vermittelt haben:
Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte, wie es am Horizont verschwindet. Jemand an meiner Seite sagt: "Es ist verschwunden."
Verschwunden? Wohin? Verschwunden aus meinem Blickfeld - das ist alles.
Das Schiff ist nach wie vor so groß wie es war, als ich es gesehen habe. Dass es immer kleiner wird und dann völlig aus meinen Augen verschwindet, ist in mir. Es hat nichts mit dem Schiff zu tun.
Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben mir sagt, es ist verschwunden, gibt es andere, die freudig aufschreien: "Da kommt es!"
Fühl dich gedrückt, wann immer du eine Umarmung brauchst.
Sasa
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