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Alt 04.11.2003, 13:33
Gast
 
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Standard Wasser im Bauch - kollabiert Leber?

Hallo Gaby,

es tut mir weh zu hören, dass es Deinem Vater jetzt schlechter geht.
Du solltest so viel wie möglich bei ihm sein, wenn es Dein Beruf zulässt. Er spürt die Nähe (auch wenn er "meckern" sollte) und niemand sollte in dieser Situation alleine sein....Ich habe Tag und Nacht bei meinem Mann gesessen, auch wenn er die letzten Tage nicht mehr viel sprechen wollte,- er brauchte die Nähe.
Es steht mir nicht zu, Euch "Ratschläge" zu geben, ich kann nur aus meiner persönlichen, bitter erlernten Erfahrung sprechen: gebt ihm das, was er möchte, "quält" ihn nicht unnötig mit Nahrung oder Nährinfusionen(jetzt nicht mehr!), zeigt ihm, dass ihr da seid und geht auf seine Wünsche ein. Ich finde es gut, dass Dein Vater zuhause ist,- niemand sollte, wenn irgend möglich, diese Zeit in der anonymen, meist unschönen Umgebung eines Krankenhauses verbringen müssen. Ich denke, zuhause, fernab vom Krankenhaus, besteht auch die Möglichkeit ihm medikamentös mehr Ruhe zu verschaffen, wie es in einer Klinik machbar wäre,- wenn Du verstehst...Diese dauernden Therapien im Krankenhaus sind ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch quälend. Er braucht Ruhe!Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, ihn mit seiner Lieblingsmusik ein wenig zu "entspannen".
Ich weiss, es ist furchtbar das alles mitansehen zu müssen. Aber Du solltest versuchen die Kraft aufzubringen! Vielleicht kannst Du bei Deinen Eltern zuhause ein wenig der ruhende Pol sein, wenn es Deine Mutter nicht schafft. Sei trotzdem nachsichtig mit ihr. Nicht jeder Mensch schafft es diesen körperlichen und nervlichen Stress ruhig zu bewältigen. Ich hatte auch genug damit zu tun, meine eigenen Hysterieanfälle zu unterdrücken.Und das Trauma der Erkrankung und das schreckliche Ende meines einst so starken, übermütigen Mannes bringt mich noch um den Verstand. Wir haben alle angst,- sind nur Menschen. Ich selbst wusste manchmal nicht mehr, wie ich mich "disziplinieren" sollte...Aber in diesem Moment gibt es nur noch das "Wohl" des geliebten Menschen obwohl man von Wohl ja nicht mehr sprechen kann.
Es gibt keine Gerechtigkeit,- ich fürchte, das müssen wir begreifen...
Es tut alles nur entsetzlich weh. Halte noch durch, DEINE "Wunden" musst und kannst Du pflegen, wenn Dein Vater erlöst ist. Deshalb nochmal, versuch das Maximum für ihn da zu sein, damit auch Dir im Nachhinein nicht noch diese "Schuldgefühle" zusätzlich die Trauer erschweren.
Ich denke an Dich, versuch Dich in Deinem Zuhause zwischendurch ein wenig zu stabilisieren.
Liebe Grüsse, Nadine
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