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Alt 14.06.2007, 14:15
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Hallo ihr Lieben,

juhuu, das Krankenhaus hat mich wieder ausgespuckt. Einmal drin, kommt man ja so schnell nicht wieder raus.

Geplant war ja, am MO 11.6. Chemo und DIE wieder raus.
Wie sagte John Lennon mal: Das Leben ist das was passiert, während wir Pläne machen oder so ähnlich zumindest.

Am MO teilte man mir mit, dass das neue histologische Ergebnis noch nicht da ist. Ich denke mal, das war einfach ganz schlecht terminiert. Kann sich doch jeder denken, dass es nicht so schnell geht - binnen 4 Werktagen einen Befund zu bekommen...
Nun gut, dann also voller Hoffnung auf den Dienstag gewartet. Vormittags fiel den Dottores ein, dass ich ja eine Antikörpertherapie bekommen soll. Und die immer einen Tag vor der Chemo. Hätte man ja den MO prima nutzen können. Jetzt Antikörper also am DIE. Hab ich so ganz gut vertragen, abgesehen von ca. 2 Std. in denen ich ziemlich gefroren habe. Und auch viel schlafen wollte. Am Nachmittag dann auch endlich der definitive Befund: Follikuläres Keimzell-Lymphom Grad I Stadium III b
Beckenkammstanze: kein Befall !!!

Am Mittwoch 13.6. nachmittags endlich Beginn der Chemo.
Ich bekam vorher ein Antiemetikum gespritzt, es war mir darauf kaum übel.
Nach ca. 1,5 Std. wieder eine leichte Gänsehaut. Die in jeder Minute stärker wurde, in kurzer Zeit hatte ich heftigen Schüttelfrost, es fühlte sich an wie ein Schüttelkrampf. Ich klapperte, meine Zähne klapperten, das ganze Bett wackelte. Sehenswert. Meine älteste Tochter war grad da, ich sagte, sie könne ruhig heimgehen - Kommentar: na, jetzt wo es spannend wird, werd ich doch nicht gehen Kinder...

Was ich besonders schlimm empfand und deshalb bin ich dabei in Tränen ausgebrochen: ich hatte überhaupt nichts unter Kontrolle... ich wackelte und konnte absolut nix machen. Das war echt heavy.
Ich hab mich dabei wohl ziemlich verkrampft, denn meine Schultern taten heftig weh dabei. Eigentlich fast jeder Muskel verkrampfte sich. Der ganze Spuk dauerte etwa 30 Min. - gefühlte Ewigkeit.

Chemo wurde gestoppt. Decortininfusion, und als die Temperatur stieg Paracetamolinfusion. Ich ging bis auf 38,9° . hatte ich zuletzt vor 15 Jahren. Nach gut 3 Std. ging die Temperatur wieder runter, ich hatte auch
eine Weile geschlafen. Dann wurde der Rest Chemo wieder angehängt und der Verlauf war dann unauffällig.

Ich stelle mir vor, wie die Chemo die Tumorzellen auffrisst - wie bei PacMan happhapphapp alles weg.

Heute morgen fühlte ich mich etwas wackelig, so wie nach einer schweren Grippe. Eine Dusche und ein Kaffee haben mich dann wieder etwas mobilisiert.

Jetzt bin ich wieder zu Hause. Ich fühl mich o.k. - wenn es so bleibt, werde ich Montag arbeiten können. Endlich wieder etwas Normalität und nun werd ich erstmal nacheinander lesen, wie es Euch so ergangen ist.

LG
Beate Knuddel an Alle

Geändert von Äpfelchen (14.06.2007 um 15:08 Uhr) Grund: falsches Smiley
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