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Alt 02.05.2005, 07:42
Gast
 
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Standard erfahrungsaustausch mit betroffenen frauen

Hallo Tina,
erst mal vielen lieben Dank für die rasche Beantwortung meiner Fragen.
Natürlich versuche ich nicht, schwarz zu sehen. Ich habe mich mit einigen Leuten aus der Medizin unterhalten, bezüglich der Chancen meiner Ex-Frau. Im IV Stadium ist nicht alles verloren, aber ein 10 cm großer Tumor, mit Metastasen in Bauchfell, Lymphen und Darm, das großflächig entnommen werden musste, läßt einen nicht gerade in Hochstimmung jubeln.
Da ich mich gerade selbstständig gemacht habe, mich aus Kostengründen in eine kleinere Wohnung verändert habe, versuche ich nun mal die Dinge realistisch zu sehen.
Immer wieder habe ich seit Jahren versucht, meine Ex dazu aufzufordern, in die Vorsorge zu gehen, zumal ich selber schon Hautkrebs hinter mir habe (Stadium I). Auch bekommt die Situation einen bitteren Beigeschmack, wenn man seit Jahren aufs Gericht rennen muss, weil einem die Kinder vorenthalten werden, was mit Stress und Kosten verbunden war. Das Jugendamt hat dabei kräftig die Mutter unterstützt, der Vater konnte sehen, wie er die Kinder mal sehen durfte.Jetzt ruft mich das gleiche Jugendamt an, und sagt, ich solle die Kinder bei mir aufnehmen, 14 Tage nachdem ich in eine kleinere Wohnung gezogen bin.
Mich hat der Beitrag von Günther und seine Homepage mit "Gabis Vermächtnis" sehr beeindruckt. Es zeugt von viel Liebe und Kraft.
Sie sind sich sehr nahe gewesen. Das kann ich in meiner Situation nicht behaupten. Ich für mich habe das Kriegsbeil begraben und getan, was in meiner Macht stand. Ich habe versucht, den Kindern ihre Fragen zu beantworten, die die Mutter nicht beantwortete, ich habe versucht, ihnen Kraft und Halt zu geben. Ich konnte dazu immer sagen, schaut, bei mir hat Krebs auch nicht zum Tod geführt.
Es scheint leider so, dass meine Ex niemanden ausser mir und meiner jetzigen Lebenspartnerin mehr hat, die sie unterstützen. Ihre Familie und Geschwister sind entweder in Canada, tot oder mit sich selbst beschäftigt. Freunde scheinen auch keine da zu sein, sie lebte in den letzten Jahren sehr isoliert.
Wir hatten den Eindruck, dass ihr nicht bewusst ist, wie es um sie steht. Als wir sie in der Reha besuchten, meinte sie, da sie jetzt operiert ist, sei sie geheilt. Auch wußte sie sehr wenig über die Krankheit. Ihr ginge es ja gut, da es in keine anderen Organe gestreut habe. Ist der Darm kein Organ?
Ich weiss nicht so recht, ob ich ihr das Wissen mitteilen soll, das ich mittlerweile über die kRankheit habe. Ich warte jetzt erst mal ab und lasse den alltag einkehren. Ich habe ihr Hilfe angeboten, mal sehen ob sie es zulässt und annimmt.
Vielen Dank nochmal, für eure Unterstützung.
Lieben Gruß
Burnett
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