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Alt 02.05.2018, 19:05
Nette1973 Nette1973 ist offline
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Standard AW: Habe Angst... und Vorerfahrung

Liebe Kaffeetrinkerin

Tur mir sehr leid, dass du deinen geliebten Mann durch Krebs verloren hast und nun selbst in einer Maschinerie von Abklärung und Furcht/Angst steckst.

Ich hatte letztes Jahr mit 44 schreckliche Monate erlebt. Im April zunächst Spieglung und geplante Ausschabung wegen atypischer Dysplasie. Die Schleimhaut war extrem dick und sah sonderlich aus, zudem ein grosses Gebilde in der Gebärmutter, von dem man nicht wusste was es ist. Die Ärzte sahen sehr besorgt aus vor allem wegen der Schleimhaut, und machten mir wenig Hoffnung, dass das gutartig sei. (Zuvor ständig Sturzblutungen, Schmerzen bis zum Erbrechen, 20 Tage Blutung im Monat etc.) Hing ständig am Eisentropf, weil ich immer anämisch war.

Die Untersuchung (Spiegelung im KH) ergab einen bösartigen Verdacht. Man vermutetet ein Uterussarkom. Veränderte Epithelzellen, ...Dann folgten weitere Untersuchungen, MRT etc. Die Ärzte meinten, dass ich um eine Gebärmutterentfernung nicht drumherum komme. Im besten Fall vaginal, wenn das nicht geht mit Bauchschnitt. (Man dürfe sie, die Gebärmutter, nicht verschneiden, sondern müsse sie am Stück herausholen etc.)

4,5 Stunden OP. Bis auf einen halben Eileiter wurde komplett alles entfernt. Doppelter Bauchschnitt. Ich wurde aber sehr gut mit Medis versorgt. Übelkeit und Schmerzen nach der Op wurden mir genommen. Ich war sehr dankbar. Nach 4 Tagen hab ich mich selbst entlassen. Es war so heiss im Krankenhaus. Die ersten Tage konnte ich mich kaum regen. Der Bauchschnitt machte Probleme. Es wurde immer besser. Durfte halt lange nicht schwer heben. 6 Wochen nicht ins Schwimmbad.

Hab lange auf die Untersuchungsergebnisse warten müssen. Es konnten dann keine weiteren Hinweise auf Sarkomgewebe gefunden werden. Es sah wohl alles sehr seltsam und atypisch aus (wie es im histologischen Befund stand und wohl auch selten und sehr ungewöhnlich, aber eben nicht bösartig).

Es geht mir heute sehr gut. Endlich keine Schmerzen und keine Blutungen mehr. Der halbe Eierstock schafft die Hormonproduktion allein, so dass keine Substitution notwendig ist. Frühzeitige Wechseljahre sollte es daher nicht geben. Die 5 Monate waren die Hölle letztes Jahr, von der Erstuntersuchung bis zum Endresultat. Doch am Schluss war alles gut (ausser, dass ich keine Kinder mehr bekommen konnte. Dafür war es mit 44 ja aber auch schon spät).

Ich schreibe dir das so ausführlich, weil ich dir Mut machen möchte. Auch wenn die Prognosen noch so düster sind. Es kann gut rauskommen. Gerade bei den Sachen, die man erst rausnehmen muss, um sie zu untersuchen. Ich fühle mich heute trotzdem als Frau (auch ohne Gebärmutter). Es ist eine riesen Erleichterung, ohne Schmerzen und Blutungen.

Ich drücke dir ganz ganz feste die Daumen, dass sich alles positiv auflösen wird, auch wenn der Weg noch anstrengend sein kann.

Liebe Grüsse

Geändert von Nette1973 (02.05.2018 um 19:09 Uhr)
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