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Alt 01.05.2005, 23:42
Gast
 
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Standard nur noch wenige wochen - die angst vorm abschied

Liebe Jacqueline

Erstmal unser aufrichtiges Beileid zum Tode deiner Schwiegermutter, deinem Mutti.

Ich versuche dir ein paar Antworten zu geben als Krankenschwester und ausgebildete Sterbebegleiterin.

Wir spüren, dass du nun mit Schuldgefühlen dich quälst auch wenn du an sich schon die Antworten kennst, so hegst du doch noch Zweifel - "warum war ich nicht mehr bei ihr als sie auf ihre letzte Reise ging?" Diese Frage können wir nicht beantworten - deine Mutti hatte sie dir bereits beantwortet, nämlich weil SIE ES SO WOLLTE, auch wenn sie nicht mehr ansprechbar war, hat sie vieles mitbekommen, und auch darauf reagiert.

Sie wusste, dass du am Ende deiner Kräfte warst und hat dir die Chance geschenkt von ihr Abschied zu nehmen in dem du sehr lange bei ihr sein konntest und doch in dem Moment als du Luft brauchtest hat sie sich entschieden zu gehen auch um dir zu zeigen wie wichtig es ist manchmal einfach Luft zu holen. Sie wollte dir auch so zeigen, dass sie bereits von dir Abschied genommen hat.

Der Gang in die Wohnung um alles zu holen was nun für letzten Vorbereitungen nötig sein wird ist kein einfacher Schritt, wir wissen aber dass du stark bist und es schaffen wirst. Denn wärst du nicht stark, hättest du die ganzen Vorbereitungen für zu hause am Freitag nicht so schnell, sachlich, professionell und kompromisslos regeln können. Gratulation, du hast dich nicht abwimmeln lassen.

Wir wünschen dir viel, viel Kraft für die kommende schwere Zeit und dass auch für den psychisch erkrankten Sohn (deinem Schwager) eine Lösung gefunden wird.

Liebe Grüsse und ein Kraftpacket Liz und Willy im Doppelpack
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