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Alt 27.02.2014, 10:39
Suewal Suewal ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs nach OP

Hallo Friedl,

jetzt muss ich auch noch meinen Senf zu meinem Lieblingstheme - Kost- und sonstiger Aufbau - dazugeben.

Die "grosse" OP ist bei mir so ziemlich genau 2 Jahre her und ich kann jetzt aus eigener Erfahrung sagen: es wird irgendwann wieder fast so wie normal. Nicht mehr so wie vorher, das ist klar, aber insgesamt ganz gut.

Ich habe bzgl. Kostaufbau von Anfang an einen etwas anderen Weg eingeschlagen, und zwar dann gegessen, wenn ich Lust darauf hatte und mich nie zum 6-8x am Tag essen gezwungen. Als ich zuhause war, habe ich eben dann gegessen, wenn ich es für gut hielt, und wenn es um drei Uhr morgens war, weil ich eh nicht schlafen konnte - auch gut.

Die Ernährungsberaterin (wurde mir übrigens gleich im KH ein paar Tage nach der OP zur Verfügung gestellt) hat mich von Anfang an ermuntert, grundsätzlich leichte Mischkost zu essen und darüber hinaus einfach mal alles auszuprobieren, worauf ich Lust habe, um zu sehen, was gut für mich ist und was nicht.

Die ersten 2 Monate kam so gut wie alles wieder raus, ich habe ca. 10-15mal am Tag gekotzt. Dumping war für mich nie so ein Thema, das hatte und habe ich vielleicht 2-3x im Monat, damit kann ich leben.

Und es wurde alles besser und besser, und inzwischen esse ich wieder normal wie jeder andere 3x am Tag, kann fast normale Portionen verdrücken und vertrage jede Menge Sachen wieder. Manchmal kommt was raus, manchmal habe ich nachts bösen Reflux (wenn ich schlecht liege), manchmal spielt die Verdauung verrückt - aber insgesamt nur mehr sehr selten und so, dass es mich nicht weiter stört.

Der Grunsatz, an dem ich festhalte, ist nur, je heisser das Lebensmittel zubereitet wurde, desto schlechter ist es zu verdauen. D.h. alles was im heissen Fett herumschwimmt, ist meistens Tabu. Das meiste koche ich selber, da weiss ich was drinnen ist. Ich gehe jeden Tag einkaufen, weil ich meist erst im Laufe des Tages weiss, was genau ich essen möchte. Und das kaufe ich dann eben.

Mittlerweile bin ich manchmal richtig übermütig, letzte Woche konnte ich beim Chinesen eine Frühlingsrolle essen und gestern habe ich fast eine ganze Pizza verdrückt. Konnte zwar die halbe Nacht nicht schlafen, aber was soll's, ab und zu ist es mir das wert.

Ich hatte durch die Behandlung und OP's insgesamt 25kg abgenommen und ohne irgendeine Zusatznahrung habe ich jetzt wieder 15kg zugelegt. Mehr solls auch nicht mehr werden.

Ich kann nur sagen: es geht vieles, es dauert aber seine Zeit.

Die Schmerzen an den Narben bzw. generell Gefühlsstörungen am Oberkörper sind erst nach über einem Jahr bei mir besser geworden. Heute habe ich nur mehr ganz selten ein komisches Gefühl an der grossen Narbe auf der Seite, zB. beim Wetterwechsel.

Probleme beim Luftholen und ein böser Reizhusten sind leider geblieben. Mein rechter Lungenflügel ist um einiges verkürzt durch die OP, das lässt sich nicht mehr regeln. Wenn es ganz schlimm ist hilft mir ein Asthma-Spray. Aber das lässt sich sicher auch noch wegtrainieren....mal sehen.

lg
Sylvia
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