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Alt 12.06.2016, 07:19
Brigitte2 Brigitte2 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat die Diagnose Brustkrebs bekommen. Hilfe

Hallo Steffen,
es tut mir sehr leid, dass Deine Mutter diese Diagnose erhalten hat. Ich hatte diese Diagnose vor 22 Jahren. Du siehst, man kann damit schon einige Jahre leben.
Ich habe mich nach der Krankheit auch verändert. Ich bin egoistischer geworden und habe auch öfter nein gesagt. Nach einer solchen Diagnose und auch nach dem Überstehen der Therapien ist man nicht mehr der Mensch, der man vor der Erkrankung war. Man setzt seine Prioritäten anders, weil man erkennt, dass man selbst auch wichtig ist.
Ich lebe jeden Tag bewusst. Das Leben kann so schnell zu Ende sein, ich habe aber die Chance mit vielem im Reinen zu sein. Ich mache keine großen Pläne mehr. Wenn ich verreisen will, buche ich kurzfristig.

Was mich bei Deinem ersten Beitrag etwas befremdet hat, ist der Ausdruck "gebeichtet". Beichten tut man etwas, für das man sich die Schuld gibt. An dieser Krankheit ist niemand schuld. Man hat einfach Pech. Aber Brustkrebs ist sehr gut erforscht und die Heilungschancen sind sehr gut. Vor 20 Jahren lagen sie bei 60 %, heute sind es 80 %. Dur siehst es hat sich viel getan.

Du kannst Deiner Mutter helfen, indem Du auf sie hörst, was sie möchte. Mich hat es immer genervt, wenn mein Umfeld fragte, wie geht es Dir. Aber das ist bei jedem verschieden.

Ihr werdet das schaffen. Und wenn Ihr Fragen habt, meldet Euch. Hier gibt es immer offene Ohren.

Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Gute

Brigitte
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Die Welt besteht aus Optimisten und Pessimisten. Letztlich liegen beide falsch.
Aber der Optimist lebt glücklicher.
(Kofi Annan)
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