Einzelnen Beitrag anzeigen
  #35  
Alt 28.02.2015, 12:16
AHoo AHoo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.11.2014
Beiträge: 59
Standard AW: Im Wechselbad der Gefühle - zwischen Hoffnung und Angst

Hallo ihr Lieben....

liebe Moni,

danke für deine Nachricht hier

ja, ich wusste und weiß, dass es meiner Mama schlecht ging und geht und ich wusste auch, dass da etwas anderes dahintersteckt, als "zu wenig getrunken", "zu wenig gegessen", "die Frau ist alt, da ist man eben verwirrt".... ich rege mich auch auf, wenn es "angebracht" ist - auch vor meinem Sohn.

Ich habe mich über die dusseligen Krankenwagenfahrer aufgeregt (die meinen immer, sie wüssten alles besser) die man bald auf Knien anflehen muss, damit sie jemanden überhaupt mal ins KH mitnehmen (iich kenne das gut genug von der Arbeit - erst kürzlich passiert... und zwei Tage später war die Frau, bei der es ja "garnicht notwendig wäre", sie ins KH zu transportieren, im KH gestorben, nachdem sie dort ins Koma gefallen ist)...

Ich habe mich über die Schwester in der Notaufnahme aufgeregt, die auf der Suche nach einem Bett für meine Mutter, sie in ein 3 Bett-Zimmer verfrachten wollte, da dort ja schon 2 andere Frauen mit Durchfall isoliert liegen... und dafür gesorgt, dass sie alleine auf einem Zimmer untergebracht wurde.

Ich habe mich über die dusselige Nachtschwester auf dieser Station aufgeregt, die sich beschwerte, dass sie meine Mutter aufnehmen musste - "Wie soll ich das denn machen, die ist viel zu unruhig, unverschämt, dass ich die hier aufnehmen soll, ohne Bettgitter mach ich das nicht"... in Anwesenheit meines Sohnes...

Als wir gestern ins KH kamen und die Schwestern uns nicht zu meiner Mutter lassen wollten, weil es ihr ja schlecht ginge (haha, weshalb hab ich sie wohl am Tag zuvor ins Krankenhaus einliefern lassen?)... wir müssten auf die Ärztin warten, damit sie um Erlaubnis fragen können.... ich fragte nur, ob sie mir damit sagen wollten, dass meine Mutter präfinal sei, also ob sie sich schon im Sterbeprozess befindet...

aber er kommt mit der Situation... wie es seiner Oma geht... nicht zurecht... er ist so schon überfordert und möchte am liebsten vor allem davonlaufen... wie kann ich da noch meinen "Mist" bei ihm abladen? Er ist gerade mal 18 Jahre alt... manche wachsen... ihn würde es emotional "zerstören"

Da es sonst aber niemanden gibt (mit dem ich reden könnte... oder wollte) muss ich meinen "Mist" mit mir selbst ausmachen.

Ich war gestern noch bis nach Mitternacht im KH und hab bei meine Mama gewacht... der Nachtschwester die ein oder andere Sache abgenommen... mit ihr zusammen Mama frischgemacht und ordentlich im Bett gelagert... ihr gesagt, dass die Unruhe momentan wohl daher rührt, dass sie Schmerzen hat.... "Ja, ihre Mutter ist ja auch gestürzt" ... ist nicht gerade die Reaktion, die ich da erwartet hätte

Von der medizinischen Behandlung her, ist momentan nicht mehr zutun, als getan wird... das weiß ich.. die Äußerung der Chefärztin, dass wir damit rechnen müssen, dass meine Mama es nicht schafft... das ist für mich "Okay"... aber das pflegerische drumherum (wir sollen uns vermummen aber PP rennt ohne Schutzbekleidung ins Zimmer und macht und tut, nachdem sie im Nachbarzimmer jemand anderes aus dem Durchfall gezogen hat, auch ohne Schutzbekleidung usw. usf.)... die Gleichgültigkeit des Onkologen... das ist für mich nicht "Okay"... da nützt es auch nichts, dass die Schwestern "nett" sind



Liebes Bernsteinketterl... danke für deine Worte.... so wenig leiden wie möglich... ja genau das ist es... habe gelesen was bei eurem Papa los istund ich hoffe, dass ihm unnötiges leiden erspart bleibt. Wie es evtl. nach dem KH weitergeht, wird sich finden.... ob es sich zu Hause noch irgendwie bewerkstelligen lässt, ggfs. mit Pflegedienst zur Unterstützung... oder ob nun doch schon ein Hospiz in Betracht gezogen werden muss - früher als dein Mann und die Schwiegermama vielleicht dazu bereit wären.

Ich denke an euch und auch an Wind und baue auf das Mantra "Alles wird gut"... in welcher Form auch immer.

glg und viel Kraft sendet euch

Astrid
__________________
Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose
Tante: BK 2005
Oma: BK 1998 + 2006
Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983
Mit Zitat antworten