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Alt 07.02.2007, 18:33
Jutta3 Jutta3 ist offline
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Standard AW: Wie geht ihr damit um?

Nochmal ich! Mir ging das Ganze nicht aus dem Sinn. Obwohl ich weiß, dass Stefan so etwas aus lauter Angst um seine Frau sagt, möchte ich noch eine Erklärung hinzufügen. Wenn man mit der Diagnose Krebs konfrontiert wurde, ist man seh sehr empfindlich. Man setzt sich innerlich schon auch mit dem Thema Tod auseinander, fragt sich, bin ich jetzt dran? Schaffe ich es, die Krankheit zu besiegen? Was, wenn nicht? Was machen meine Kinder, mein Partner, meine Familie, meine Freunde, mein Chef ohne mich? - Hm, und wenn man dann sinngemäß gesagt bekommt, dass man nicht sterben DARF, macht es die Sache nicht leichter! Natürlich weiß man, dass sich dahinter eine wahnsinnige Angst verbirgt, man versteht den Sinn. Ich empfand solche Aussagen als zusätzlich anstrengend, weil ich dachte, ich sterbe vielleicht auch ohne Erlaubnis. Ich dachte, wie schlimm, jetzt muss ich mich auch noch alle anderen trösten, die verzweifelt hoffen, dass ich den Krebs überlebe ... und mache ich mich irgendwie "schuldig" wenn ich den Kampf verliere????
Ich glaube solche Empfindungen und Gedankengänge können die Angehörigen von Betroffenen nicht verstehen, weil sie sich einfach total hilflos fühlen, darum habe ich auch "Verständnis" für Stefan. Allerdings möchte ich gerne, dass er vielleicht auch die andere Seite versteht.

Möchlicherweise stellt sich die Frage, was wir uns wünschen beim Gespräch über den Tod. Wäre es schön, wenn der Partner sagt: Ich bin sehr traurig, kämpfe mit dir um dein Leben, aber wenn du über die Möglichkeit zu Sterben reden willst, dann tun wir das. ?? *nachdenk* - ich glaube, das fände ich schön, aber ob das geht ....

Grüße
Jutta
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